RuhrGesichter Für viele Gäste ist der Besuch des Circus Flic Flac mittlerweile Weihnachtstradition geworden. In Bielefeld, Duisburg, Dortmund, Kassel und Nürnberg schlug Flic Flac auch in diesem Winter die Zelte für fulminante Weihnachtsshows auf: In Dortmund waren die Ruhrgesichter bei der Premiere dabei, konnten ein kritisches Auge auf das Geschehen werfen und werden im Folgenden unseren Lesern verraten, ob sich der Besuch lohnt, oder ob die Zeit besser am örtlichen Glühweinstand des Vertrauens verbracht werden kann.

Flic Flac X-MAS SHOW                                                   

Winterliche Circus Show begeistert Dortmund

Flic   Flac   ist   ein   moderner,   tierfreier   Circus:   Es   duftet   beim   Betreten   des   Vorzeltes nicht   direkt   nach   Sägespänen,   Löwen   und   Popcorn.   Sondern   nur   noch   nach Popcorn.   Wer   mag,   kann   vor   der   Show   hier   ordentlich   schlemmen   oder   sich   mit einem   Getränk   und   einem   Snack   begnügen.   Doch   dann   geht   es   endlich   in   das große    Hauptzelt,    passend    zum    Standort    in    schwarz    und    gelb    gehalten.    Die künstlerische   Leiterin   und   Direktorin   von   Flic   Flac,   Larissa   Kastein,   versprach „eine   spektakuläre,   emotionale   und   witzige   Show“,   bei   der   die   „Gänsehaut   nicht vom Frieren kommt“. Wir   sind   gespannt   und   werden   von   Housch   ma   Housch   begrüßt,   der   dann   auch immer   wieder   zwischen   den   anderen   Nummern   auftaucht   und   Umbaupausen überbrückt:   Der   übliche   Pausenclown   halt.   Eigentlich.   Das   Besondere:   Er   ist einfach   gut.   So   gut,   dass   man   Versatzstücke   seiner   Nummern,   die   man   so   oder so   ähnlich   schon   öfter   gesehen   hat,   mit   lachtränenfeuchten   Augen   ganz   neu erlebt.   Minimalistisch,   spontan,   urkomisch;   und   das   für   ganz   jung   bis   ganz   alt und   alles   dazwischen.   Begeisternd   albern,   aber   stets   begeisternd.   Es   braucht zwei    knappe    Minuten,    bis    er    das    Dortmunder    Publikum    aus    der    trägen Winterabendlethargie   gelockt   hat;   danach   folgt   ihm   das   ganze   Tribünenrund lachend durch jeden noch so albernen Witz. Selbst   Klatsch-   und   Mitmachanimationen   machen   mit   ihm   wahninnig   viel   Spaß (und   wir   sind   überzeugte   Animationsverweigerer   und   erfahrene   Spaßbremsen!). Seine   sympathischen   Interaktionen   mit   dem   Publikum   sind   nie   vorführend   und „drüber“,   sondern   bleiben   stets   witzig,   vermutlich   sogar   für   die   auserwählten Besucher. Daniil   am   Aerial   Pole   lässt   sich   aus   der   Mitte   der   Mitartisten   bis   in   10   Meter   Höhe über   unsere   staunenden   Köpfe   erheben.   Das   ist   Artistik   und   Luftakrobatik   Champions   League.   Die   Messoudi   Brothers   bringen   Hand   auf   Hand   -   Akrobatik   in die    Manege    und    zeigen,    wie    spielend    leicht    perfekte    Körperbeherrschung aussehen    kann.    Wir    Ruhrgesichter    werden    beizeiten    mal    wieder    ins    Fitness Center   müssen…   Shi   Takada   überzeugt   mit   filigraner   Präzision   am   Yoyo;   die beiden   Damen   von   Duo   Vertigo   zeigen   atemberaubende   Höhenakrobatik,   bevor der   gar   nicht   mal   so   unkräftige   Cai   Yong   das   Publikum   mit   Handständen,   aber auch     mit     einer     unfassbaren     Leichtigkeit     und     einer     magischen,     vom minimalistischen,    aber    präzisen    Lichteinsatz    unterstützen    „Poesie“    in    seinen Bewegungen   das   Publikum   restlos   begeistert.   Überhaupt   müssen   wir   sagen,   dass jede   einzelne   Nummer   vorzüglich   in   ein   dramaturgisch   wirkmächtiges   Flic   Flac   - Gesamtkonzept   eingebunden   wurde:   Die   Besucher   sehen   EINE   Show,   nicht   eine willkürliche   Aneinanderreihung   von   Einzelnummern.   Also   Frau   Kastein   &   Team: Gute   Arbeit.   Die   rockige   Musik,   die   perfekte   Lichtinszenierung:   Da   sind   Profis   am Werk, auch abseits der Akrobatik. Didyk   Levgen   nutzen   zwei   Schaukeln   für   unfassbare   akrobatische   „Flugmanöver“; allein   für   diese   actionreiche,   schnelle   und   atemberaubende   Nummer   lohnt   sich der Besuch der Flic Flac X-MAS Shows bereits. Unser Favorit an diesem Abend! Nach   der   Pause   und   um   eine   Tüte   Popcorn   schwerer   sehen   wir   die   England Jypsies,   für   deren   Showeinlagen   am   Reck   wir   irgendwie   noch   nicht   bereit   sind. Der   Funken   will   nicht   recht   überspringen,   zumal   die   Rolle   der   beteiligten   Dame abseits   der   Funktion   als   Showelement   „Objekt   der   Begierde“   und   leider   auch   als nervige   Ablenkung   von   den   eigentlichen   akrobatischen   Darbietungen   von   uns nicht    recht    erfasst    wird.    Es    mag    aber    am    Popcorn    liegen,    dem    Rest    des Publikums gefällt es. Super   Silva   Jr.   am   Trapez   in   luftiger   Höhe   entfacht   die   Begeisterung   wieder   in uns:    Große    Klasse.    Die    Messoudi    Brothers    überzeugen    mit    einer    witzigen Jonglage   Nummer,   bei   der   auch   der   FC   Schalke   04   inmitten   des   schwarzgelben Zeltes   in   Dortmund   einen   kleinen   Auftritt   hat,   der   von   der   Tribüne   entsprechend lautstark   kommentiert   wird.   Juma   ist   ein   Athlet   aus   Afrika,   der   vom   Circusgott   ein paar   Dutzend   zusätzliche   Gelenke   bekommen   hat,   und   da,   wo   andere   Knie, Ellbogen   und   Schultern   haben,   bekam   er   Gummiknochen.   Tatsächlich   ist   das Geheimnis   nicht   nur   Talent   und   körperliche   Eignung,   sondern   vor   allem   viel Training    und    harte    Arbeit.    Wir    haben    jedenfalls    nach    dieser    Nummer    seine Rückenschmerzen.   Zhang    Fan    ist    ein    Schlappseil    Artist    und    gehört    mit    seiner    phantastischen Nummer    zur    absoluten    Weltklasse.    Das    Schöne:    Jeder    Circusbesucher    kann zuhause   mit   der   Wäscheleine   ins   Training   einsteigen.   Bitte   aber   erst   ab   Frühjahr wegen der drohenden Überlastung der Kliniken im Winter. Als   Finale   springen   die   FMX   Jumper,   bereits   eine   Flic   Flac   -   Institution,   auf   ihren Motorrädern   durch   das   Circuszelt   und   zeigen   unglaubliche   Tricks   über   den   Köpfen der   Besucher.   Die   Luft   duftet   festlich   nach   Abgasen,   rockige   Klänge   wummern   in den Ohren, der Puls rast: Weihnachten kann kommen. Fazit:     Adrenalin     pur,     tolle     kurzweilige     und     schnelle     Show     ohne     viele Wiederholungen   innerhalb   der   Nummern,   immer   auf   sehr   hohem   Niveau,   oft sogar   Weltklasse.   Über   zwei   Stunden   Vollgas   und   eine   tolle   Zeit   für   die   ganze Familie.   Wir   vergeben   zehn   von   zehn   Ruhrgesichter   Circus   Punkten   für   eine begeisternde   Show,   was   nicht   nur   einer   Empfehlung,   sondern   schon   fast   einem Besuchsbefehl   nahekommt.   Wenn   wir   bei   beim   großen   Weihnachtscircus   Lenzalli Direktor   wären,   würden   wir   mit   unserer   Familie   zur   Flic   Flac   X   -   MAS   Show   gehen ;).    
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