Germanen, Kaiser Wilhelm und eine Spielbank…
Die Hohensyburg in Dortmund
Über
dem
Dortmunder
Stadtteil
Syburg
thront
die
Hohensyburg,
die
1169
erstmals
erbaut,
jedoch
im
Jahr
1288
bereits
geschliffen
wurde.
Sie
wurde
teilweise neu errichtet, seit 1640 jedoch ist die Burg nur noch als Ruine erhalten.
Der
Steintisch
des
Femegerichtes,
das
dort
bis
in
das
17.
Jahrhundert
abgehalten
wurde, stand noch bis 1955.
Der
Vinke-Turm
neben
der
Ruine
wurde
1857
als
Aussichtsturm
errichtet
und
ist
bis
heute
erhalten
und
zugänglich.
Das
monumentale
Kaiser-Wilhelm-Denkmal
in
unmittelbarer
Nähe
entstand
1902.
Als
touristisches
Ziel
gab
es
ab
1903
zwanzig
Jahre
lang
sogar
eine
Zahnradbahn
auf
den
„Gipfel“
(244
m.
ü.
NN,
also
ist
auch
für
Flachlandwestfalen
keine
gesonderte
Sauerstoffzufuhr
bei
der
Besteigung
notwendig).
Als
schließlich
1927
die
Ruhr
am
Fuße
des
Sybergs
aufgestaut
wurde
und
der
Hengsteysee
entstand,
wurde
die
Region
endgültig
zum
beliebtesten
Ausflugsziel der Dortmunder.
Bemerkenswert
ist
der
Syberg
jedoch
auch
unter
Tage;
liegen
hier
doch
wesentliche
Ursprünge
des
Kohlebergbaus
im
Ruhrrevier.
Noch
heute
können
abenteuerlustige
(und
einigermaßen
fitte!)
Besucher
nach
Anmeldung
den
Wittekindstollen
erkunden: Lohnenswert!
Über
Tage
befand
sich
auf
dem
Syberg
die
älteste
Kirche
Westfalens,
die
bereits
im
Jahr
799
durch
Papst
Leo
III.
eingeweiht
wurde.
An
ihrer
Stelle
steht
die
heutige
Kirche
St.
Peter,
umgeben
von
einem
kleinen,
alten
und
interessanten
Gottesacker.
Doch
schon
vor
der
Christianisierung
wurde
der
Syberg
bewohnt
und
bereits
in
der
Mittelsteinzeit
(10000
–
6000
v.
Chr.)
genutzt,
wie
Feuersteinfunde
nahelegen.
Siedlungen
auf
dem
Syberg
sind
jedoch
erst
ab
der
älteren
Eisenzeit
um
750
v.
Chr.
nachgewiesen.
Der
germanische
Volksstamm
der
Brukterer
besiedelte
das
Gebiet
ab
dem
1.
Jahrhundert
n.
Chr.,
nach
690
n.
Chr.
bewohnten
die
Sachsen
die
Syburg
und
errichteten
die
Ringwallanlagen
der
Sigiburg,
die
schließlich
zur
mächtigsten
Wehranlage
des
Sachsenherzogs
Wittekind
ausgebaut
wurde.
Der
Name
Sigiburg
ist
bereits
aus
dem
8.
Jahrhundert
gesichert
als
„Sigiburgum“
belegt
und
wird
je
nach
Auslegung
als
„Quellberg“
gedeutet
oder
(unserer
Meinung
nach
eher
unwahrscheinlich)
als
Hinweis
auf
die
germanische
Göttin Sif, Gattin des Donnergottes Thor gesehen.
Die
christianisierten
Franken
unter
Karl
dem
Großen
(dem
„Sachsenschlächter“)
eroberten die Sigiburg im Jahr 775.
1982
entstand
die
moderne
Spielbank
auf
dem
Syberg.
Gastronomie,
Minigolf,
Stauseen,
Denkmäler,
die
Kirche
St.
Peter,
Bergbaustollen,
der
Aussichtsturm
und
die
Ruinen
der
Burg
selbst
sind
auch
heute
zu
jeder
Jahreszeit
ein
beliebtes
Ausflugsziel
und
das
ohne,
dass
sich
die
Menschenmassen
hier
stapeln;
tatsächlich lohnt es sich auch, das Gebiet ausgiebig zu erwandern.