Ein Lichtlein in der Dunkelheit
Ein Tag in ewiger Nacht
“Er nahte sich verwundert dem unbekannten Schlund,
Es hauchte kalt und schaurig ihn an aus seinem Grund;
Er wollte zaghaft fliehen, doch bannt' ihn fort und fort
Ein lüsternes Entsetzen an nicht geheurem Ort...”
(Adelbert von Chamisso)
“...tief in den Fels, auf dem es hängt,
ist eine Grotte eingesprengt,
vom Tau des nahen Moors befeuchtet,
wohin des Himmels Strahl nicht leuchtet...”
(Friedrich Schiller)
“Im Dunkel zeigst du dich geborgner Raum,
kein eigen Licht enthüllt des Zaubers Glanz,
kein Wärme gibt dein Lebensschaffenssaum,
und doch so viel geborgner Ruhechance.”
(Ilya Anders)
“...better than darkness
is darkless
which is inkier, vaster
more profound
and eerily refrigerated
filled with caves
and blinding tunnels
in which appear
beckoning dead relatives
and other religious
paraphernalia..."
(Leonhard Cohen)
“Doch in der Höhle, wo die Kraft
des Erdgeists rätselhafte Formen schafft,
am Fackellicht der Phantasie entfaltet,
sahn wir zu Heldenbildchen sie gestaltet,
und jeder Hall, in Spalt und Kluft versteckt,
ward zum beseelten Menschenwort erweckt.”
(Ludwig Uhland)
“Hier steh' ich wie in einem Traume,
Bewunde're diesen Götterbau,
Weil die Natur im Erdenraume
Hier bringt das größte Werk zur Schau.”
(Friedrich Lehmann)
“Regen fallend leise waschend,
bilden Tropfen Steinsgewalt,-
in den dunklen Kammersälen
einsam unbekannt und kalt.
Nur der Mensch kann sie zerstören,
wenn er Kommt mit Unbedacht,-
um für sich den Sein zu lenken,
wenn erstrahlt von Licht die Pracht.
Mensch bedenke deiner Taten,
wenn du strebest immerfort,-
dass du nicht verletzt den Reinen
unbewachten Zauberort.
(Friedrich Lehmann)
“Ein Wohnsitz unterird'scher Geister
Dünkt mich zu überraschen hier;
Vulkanus, alter Feuermeister,
Gehöret dieser Tempel Dir?
Hast du ihn dir vielleicht erkoren,
Zu ruhen aus, von deinen Müh'n?
Wenn der Vesuvius verloren,
Nicht mächtig wäre mehr zu sprüh'n?”
(Friedrich Lehmann)
“Hier, wo die Natur im allgewalt'gen Walten,
Im Felsgestein und tausendjähr'gen Spalten
Ein Werk vollbracht voll hehrer Majestät,
Vor dem der Mensch bewundernd, staunend steht,
Tritt ein hier, Fremdling, in das Sagenreich,
Wo ein Jahrhundert einer Stunde gleich!
Mit Ehrfurcht schaue die Naturgebilde
In dieses Zauberreiches Prunkgefilde!
Bewahr die rauhe Hand, daß nichts verletzen
Sie wird von diesen unterird'schen Schätzen!
Und wenn alsdann, nach träumerischem Wandern
Ans Tageslicht Du trittst, erzähl' den andern,
Du habest hier, tief in des Berges Nacht,
Gesehen eines Zaubermärchens Pracht,
Fern von der sonnenreichen Flur:
Ein Monument der schaffenden Natur!”
(F.H.H.)