Das Online Musik Festival:
Warm, schlammfrei und trotzdem laut!
Wir
wissen
noch
von
unserer
letzten
Tea
Time
mit
Michael
Jackson
bei
einem
Tässchen
Propofol,
dass
das
Management
einiger
Weltstars
schon
sehr
lange
damit
liebäugelt,
Künstler
einmalig
auftreten
zu
lassen
und
das
Ganze
dann
in
alle
Welt
in
die
Wohnzimmer
und
Kinosäle
zu
übertragen.
Das
erspart
die
Materialschlacht,
Kosten,
ist
bestimmt
prima
für
die
Umwelt,
Tickets
kann
man
trotzdem
verkaufen
und
Brian
May
wäre
zu
den
Spätnachrichten
wieder
zuhause.
Diese
Strippenzieher
im
Hintergrund
werden
die
durch
Corona
ausgelöste
Entwicklung
sehr
aufmerksam
verfolgen.
Die
beim
OMF
vertretenen
Künstler
sind
da
sicher
von
anderem
Kaliber
und
werden
überglücklich
sein,
endlich
wieder
auf
echten
Bühnen
vor
echten
Fans
echt
live
zu
spielen.
Auch
wir
hoffen,
bald
wieder
mit
möglichst
vielen
anderen
Festivalbesuchern
tagelang
im
Schlamm
um
die
Wette zu stinken.
Das
eine
oder
andere
Online
Konzert
haben
wir
ja
mittlerweile
besucht
und
teils
auch
darüber
berichtet.
Vom
„echten“
live
gestreamte
Konzert
über
zuvor
konservierte
Aufnahmen,
mit
und
ohne
Zuschauerinteraktion
war
schon
viel
dabei.
Wie
war
das
nun
beim
Online
Musik
Festival?
Es
gab
keine
Running
Order,
sondern
die
vorbereiteten
Videos
konnten
nach
Belieben
wild
durcheinander
an
allen
vier
Festivaltagen
abgerufen
werden.
Das
hat
natürlich
nichts
zu
tun
mit
dem
Gefühl
mit
anderen
Besuchern
eines
Festivals
einzigartige,
unwiederbringliche
Momente
zu
erleben.
Also
waren
wir
sehr
gespannt,
wie
es
sich anfühlt: Eher wie rumklicken auf Youtube oder doch mehr?
Also
reingeklickt
ins
Festival,
kurz
virtuell
über
den
Platz
zur
Rock
Stage
gerannt
und
direkt
mal
Knorkator
besucht,
um
unser
Hochkultur
–
Defizit
zügig
auszugleichen.
Zu
sehen
gab
es
einen
bockstarken
Konzertfilm
mit
Live
Publikum,
also
schon
ein
paar
Tage
her
das
Ganze.
Bevor
wir
uns
erst
wundern
konnten,
das
hier
zumindest
von
uns
unerwartet
alte
Konzertmitschnitte
eingestellt
wurden
–exklusiv
hin
oder
her-
fanden
wir
uns
schon
beim
Krautsurfing
auf
dem
Abendbrottisch
wieder
und
HATTEN
SPASS.
Die
Nachbarn
können
bestätigen,
dass
wir
nach
wie
vor
textsicher
waren.
Wir
vergeben
volle
10
von
10
Punkten,
mehr Spaß kann ein Konzertfilm nicht machen.
Also
wieder
raus
in
die
laue
Frühlingsnacht
im
Internetz:
Es
gab
eine
Bar,
ein
Workshop-Zelt,
die
Rock
Stage,
das
Acustic
Tent,
eine
Gym,
ein
Merch
Areal
und
zu
einem
richtigen
Festival
gehört
natürlich
auch
ein
gutes
Catering,
also
auf.
Basti,
Alf
und
Stumpen
von
Knorkator
versuchten
sich
an
Crepes
in
Bastis
Küche,
die
für
alternde
Rockstars
erschreckend
erfreulich
nach
Studentenküche
aussah.
So
ganz
ohne
vergoldeten
Pürierstab.
Tatsächlich
schafften
es
auch
die
anderen
Künstler,
lustige
und
tatsächlich
interessante
Rezepte
rauszuhauen.
Wir
plädieren
dafür,
dass
im
Öffentlich
Rechtlichen
mindestens
mal
zwei,
drei
Sendeplätze
für
Kochshows mit MajorVoice freigeräumt werden.
Da
wir
bei
diesem
Cateringbereich
zwar
Appetit
bekommen
haben,
aber
nicht
satt
wurden,
besuchten
wir
als
nächstes
die
Bar,
um
zu
unserem
Hunger
auch
noch
Durst
zu
bekommen.
Im
Barbereich
verkosteten
die
Künster
diverse
alkoholische
Flüssigkeiten.
Wir
lernen
beabsichtigt
ein
bisschen
über
Werbung
und
Beerenweine
(sei
allen
gegönnt,
das
Zeug
ist
ja
auch
lecker)
und
eher
ausversehen,
dass
Knorkator
-
Basti
die
Flasche
unter
dem
Korkenzieher
dreht
und
Scarlet
Dorn
beim
trinken
eher
den
Kopf
niedriger
hält,
als
das
Weinglas
zu
heben.
Im
Merch
gab
es:
Merch.
Im
Gym
hingegen
hätten
wir
uns
beim
Workout
mit
Celine
Hakelberg
fit
halten
können,
wenn
wir
nicht
genau
in
dem
Moment
angefangen
hätten
unseren
Hunger
und
Durst
zu
stillen
und
mit
einem
Kühlschrank auf dem Schoss machen Sit-Ups einfach keinen Spaß.
Im
Acustic
Tent
wartete
Oonagh
mit
einem
Wohnzimmer
Konzert
auf
uns.
Dafür,
dass
wir
die
Dame
im
TV
oder
Radio
in
der
Regel
schnell
wegklicken,
haben
wir
doch
ganz
schön
lange
zugehört.
Aber
auch
dafür
sind
Festivals
ja
da:
Sich
auch
mal
auf
Neues
einzulassen.
Nein,
es
ist
immer
noch
nicht
unsere
Musik
(deshalb
enthalten
wir
uns
auch
der
Punkte
-
Wertung),
aber
mit
viel
Herz
und
Können
gemacht. Und: Sehr sympathisch.
Dann
schauten
wir
mal
beim
Organisator
vorbei:
Ingo
Hampf
spielte
ein
Akustik
Set
vor´m
hampfschen
Kamingeloder
(Basti,
schau
Dir
das
an:
So
sieht
eine
Rockstar
–
Bude
aus)
mit
stimmkräftiger
Unterstützung
von
Eric
Fish
und
erfreute
uns
gleich
mit
Subway
to
Sallys
„Maria“,
gefolgt
von
„So
rot“:
In
dieser
Version
definitiv ein Highlight unseres Festivalbesuches.
9/10 heimelige Punkte für den Maestro.
Nachdem
uns
die
bezaubernde
Multi
–
Instrumentalistin
Anny
Hurdy
Gurdy
mit
mittelalterlichen
und
keltischen
Weisen
ein
sehr
schönes,
aber
massiv
Fernweh
auslösendes
Wohnzimmerkonzert
gegönnt
hat
(8
von
10
Pünktchen
dafür),
trotten
wir
zum
Workshop
–
Zelt.
Dort
spielt
uns
Ally
the
Fiddle
das
Lied
der
kleinsten
Geige
der
Welt
vor,
das
Mr.
Krabs
in
der
Serie
SpongeBob
spielt
und
bei
Eklipse
konnte
man
etwas
übers
Geigen
bauen
lernen.
Erinnerte
im
besten
Sinne
ein
bisschen
an
die
„Sendung
mit
der
Maus“.
Bei
Tanzwut
drehte
sich
alles
um
ihr
Marionetten – Theater und Stephan Ernst bat zum Gesangsworkshop.
Auf
dem
Weg
zur
Rock
Stage
waren
wir
recht
froh,
dass
die
Dixi
Klos
nicht
angeklickt
werden
konnten.
Kurz
beim
Auftritt
von
Celine
Hakelberg
vorbeigeschaut,
auch
Arctic
Relief
und
M.i.god
bekamen
unsere
Ohren:
Herrlicher
Mix
aus
beiden
Bands
und
es
war
spannend
Johanna
Krins
mit
ihrem
neuen
Projekt
in
den
Gefilden
der
härteren
Rockmusik
zu
sehen.
Wir
haben
sie
das
erste
mal
live
noch
vor
ihrer
Bannkreis
–
Zeit,
die
etwas
abrupt
zu
Ende
ging,
mit
ihrem
Projekt
Delva
bei
einem
sehr
speziellen
und
bemerkenswerten
Auftritt
in
Wuppertal
gesehen.
Eine
tolle
Stimme,
ganz
starke
Songs,
ein
spannendes
neues
Projekt
mit
großer
Eigenständigkeit
und
eine
tolle
Kombi
mit
M.i.god.
Sehr
cool,
wir
freuen
uns
auf
mehr
(z.B.
auf
Taba-Lovecraft)
und
vergeben
8
lachende
Ruhrgesichterpunkte.
Nach
dem
witzigen,
einfallsreichen
und
musikalisch
einfach
extrem
geilen
Beitrag
von
Tobias
Mertens
schauten
wir
bei
Scarlet
Dorn
im
Proberaum
vorbei;
hoffnungsvoll,
dass
sie
ihr
Bowle
–
Experiment
aus
der
Bar
nicht
direkt
vor
ihrem
Auftritt
absolviert
hatte.
Die
Band
legte
mit
unserem
persönlichen
Favoriten
„Proud
and
Strong“
von
Blood
Red
Bouquet
gleich
gut
los.
Das
Ganze
ist
otpisch
nicht
ganz
so
toll
präsentiert
wie
der
Auftritt
von
Migod/Arctic
Relief;
sondern
Musik
pur.
Wir
hatten
das
Gefühl
vor
Ort
auf
dem
Sofa
zu
hocken
und
zu
lauschen.
Meine
Co-Autorin
war
sich
sogar
ganz
sicher,
einen
leicht
muffigen
Proberaumgeruch
zu
riechen.
Nach
einer
knappen
halben
Stunde
war
es
auch
schon
wieder
vorbei,
wir
stellen
7
starke
Ruhrgesichterpunkte
ins
Regal
und
freuen uns darauf, die Band bald „echt live“ zu sehen.
Nach
dem
sehr
coolen,
ruhigen
Set
von
HellBoulevard
hatten
wir
Lust
auf
Rock-
Pop-Klassik
und
schauten
beim
musikalisch
und
optisch
(über
den
bei
uns
üblichen
Sexismus
hinaus
meinen
wir
hier
allerdings
Nebel,
Licht,
filmische
Umsetzung
usw.)
herausragendem
Beitrag
der
Mädels
von
Eklipse
vorbei:
Großartig!
Wer
das
Genre
mag,
wird
Eklipse
lieben.
Wir
streichen
die
vollen
10
von 10 Punkten in die Saiten und haben spontan gute Laune.
Manntra
war
o.k.,
zu
den
amtlich
abliefernden
Soulbound
versuchten
meine
Co-
Autorin
und
ich
eine
Wall
of
Death
im
Wohnzimmer
(und
scheiterten),
dann
kurz
bei
MajorVoice,
OH
FYO
und
Bernth
(Hellyeah!)
vorbei,
um
dann
festzustellen,
dass
die
Sonne
schien.
Also
(und
das
geht
beim
Live
–
Festival
nicht)
die
zauberhafte
und
strahlend-schöne
(darf
man(n)
das
noch
shitstormfrei
erwähnen?)
Patty
Gurdy
und
dann
auch
Ally
The
Fiddle
auf
dem
Smartphone
im
Wald
weiterghört.
Gelegentlich
drängelte
sich
ein
Eichhörnchen
(„Der
Teufel
ist
ein Eichhörnchen…“) in den Empfang, ansonsten: Ein Genuss.
Unser
persönliches
Finale
bestand
erst
aus
dem
Beitrag
von
Harpiye,
gefolgt
vom
feurigen
Tanzwut
Set.
Harpiye
gehört
zweifelsohne
zu
den
Bands,
die
wir
jetzt
nicht
sooo
einzigartig
und
herausragend
finden,
dass
wir
sie
„privat“
ständig
hören
müssen:
Live
sind
sie
jedoch
stets
von
uns
gern
gesehen
und
gehört.
Bei
der
Musik
der
Ostwestfalen
kann
man
großartig
mit
einem
Bier
in
der
Hand
den
Wackel-Dackel
geben
und
mit
Abstand
dem
Treiben
auf
der
Bühne
zuschauen
oder
im
strömenden
Regen
sinnfrei,
aber
spaßmaximierend
herumspringen.
Das
für
das
Online
Musik
Festival
aufgenommene
Set
hat
die
Ansprüche
bestmöglich
erfüllt.
Da
es
gerade
erst
10
Uhr
am
Samstag
vormittag
war,
als
wir
uns
den
Auftritt
gegeben
haben,
haben
wir
das
Bier
durch
einen
Pott
Kaffee
ersetzt;
der
Wackel-Dackel hat aber auch vor dem heimischen Beamer recht gut geklappt.
Über
Tanzwut
schließlich
müssen
wir
nicht
viele
Worte
verlieren:
Wir
bekamen,
was
wir
erwartet
haben:
Geile
Mucke,
Feuer,
vollen
Einsatz,
brennende
Seelen…
Wir vergeben volle Punktzahl und singen der Nachbarschaft etwas vor:
„Tanz mit uns, die Seele brennt
Und zerreiß dein Testament
Trink mit uns vom besten Wein
Die Tanzwut wird dein Schicksal sein.“
Gesamt
-
Fazit:
Unsere
Festivalbewertung
berücksichtigt
natürlich,
dass
es
sich
um
ein
Online
Festival
handelt,
das
einfach
den
Wettbewerb
gegen
echte
Live
Auftritte
verlieren
muss.
Für
den
Fall,
dass
diese
Form
der
Veranstaltung
sich
künftig
zusätzlich
zu
Live
Auftritten
etablieren
sollte,
haben
wir
als
international
anerkannte
Klugscheißer
zwei
homöopathische
Verbesserungsvorschläge:
Was
ein
wenig
fehlt,
ist
das
Gefühl,
unmittelbar
Zeuge
von
etwas
einzigartigem,
großem
zu
sein.
Ein
echter
Live
-
Moment
halt.
Von
den
gestreamten
Konzerten
und
Festivals,
die
wir
in
den
letzten
Monaten
gesehen
haben,
waren
die
am
schönsten,
die
tatsächlich
live
übertragen
wurden;
auch,
wenn
mal
etwas
schief
ging.
Das
funktioniert
natürlich
bei
einem
Groß-Vorhaben
wie
dem
OMF
nicht
und
wäre sicher nicht organisierbar; vielleicht aber als einzelnes Highlight integrierbar.
Und:
Was
wir
'anderswo'
schon
in
verschiedenen
Formen
gesehen
und
hier
vermisst
haben,
waren
die
Kontakt/Chatmöglichkeiten
unter
den
Besuchern,
kurz:
Die
Theken-
und
Pausengespräche.
Das
ist
technisch
einfach
umsetzbar
und
auch
die
dann
erforderliche
Moderation
ebenfalls
sicher
kein
Ding
der
Unmöglichkeit.
Für
das
OMF
III
im
nahenden
Klima
-
Lockdown
:-)
sind
diese
beiden Verbesserungsvorschläge vielleicht eine Überlegung wert.
Wir
vergeben
9
von
10
Punkten
plus
einen
Extra
Punkt
für
den
Service,
uns
diese
sehr
herausfordernde
Zeit
zu
verschönern:
Es
war
ein
Fest
für
alle
angesprochenen
Sinne
und
die
restlichen
Sinne
feierten
einfach
solidarisch mit.
Tolle
Idee,
starke
Umsetzung:
Dank
an
Ingo
und
Maria
Hampf
und
all‘
die
weiteren
beteiligten
Musiker,
Techniker,
Kamera-den,
Lichtanmacher
und
zu
sämtlich
vorgenannten
auch
die
passenden
:Innen.
Es
war
ein
wundervolles
Online – Fest.