RuhrGesichter Die brandneue X-Mas Show des Zirkus Flic Flac feierte in Dortmund Premiere. Flic Flac ist ein moderner, tierfreier Circus: Es duftet beim Betreten des Vorzeltes also nicht nach Sägespänen, Löwen und Popcorn. Sondern nur nach Popcorn. In dem großen schwarz-gelben Zirkuszelt auf dem Parkplatz E2 der Westfalenhallen gelang in diesem Jahr eine gnadenlos rasante Show, die mit modernster Technik, zeitgemäßer Musik, starken neuen Acts und durchdachter Inszenierung stets begeistern und oft auch überraschen konnte.

  Zirkus Flic Flac rockt wieder                                                                    

Begeisternde Flic Flac X-Mas Show in Dortmund

Flic   Flac   wurde   bereits   1989   durch   die   Bocholter   Brüder   Benno   und   Lothar Kastein    sowie    deren    Ehefrauen    Scarlett    Kaiser-Kastein    und    Gabi    Kastein gegründet   und   nach   und   nach   zu   einem   der   größten   Zirkusunternehmen   Europas aufgebaut.   Mittlerweile   ziehen   die   Töchter   Larissa   und   Tatjana   Kastein   einen Großteil   der   Fäden   im   Familienbetrieb,   während   Cousin   Tom   Kastein   als   Regisseur der   Show   wirkt.   So   versprach   Tatjana   Kastein:   „Es   ist   eine   Show   der   Superlative, mit    Artisten    aus    der    ganzen    Welt.    Starke    Frauen,    harte    Kerle,    humor-    und gefühlvolle    Menschen,    die    jeden    mitreißen.    Es    wird    keinen    auf    den    neuen bequemen Sitzen halten“. Nachdem   Flic   Flac   bei   Pressereviews   und   Besucherberichten   über   viele   Jahre   ein Abo   auf   stets      begeisterte   Höchstnoten   hatte,   mischten   sich   im   letzten   Jahr erstmals   auch   kritische   Töne   in   die   Kommentare.   In   einigen   Berichten   war   zu lesen,    dass    einige    Acts    zwar    gut,    aber    nicht    überragend    waren    und    für Stammgäste   das   wirklich   neue,   großartige   „Aha-Erlebnis“   beim   Besuch   fehlte. Natürlich   kommen   Stammgäste   der   ersten   Stunde   in   diesem   Jahr   bereits   zur dreizehnten    Weihnachtsshow    und    vergleichen    die    Acts    miteinander    auf    eine andere   Weise,   als   dies   ein   staunendes   Kind   beim   ersten   Zirkusbesuch   erlebt. Auch   wir   buckligen,   berufsnörgelnden   Pressevertreter   haben   bei   der   diesjährigen Flic   Flac   Ausgabe   nicht   das   erste   Mal   Strapaten,   Hand   auf   Hand   Akrobatik   oder eine   Flugtrapeznummer   gesehen.   Diese   Erinnerungen   an   andere   Artisten   mit vergleichbaren    Nummern    sind    allerdings    schwerlich    dem    Zirkus    anzulasten. Darüber   hinaus   ist   Flic   Flac   natürlich   selbst   schuld:   Wer   Jahr   für   Jahr   Shows   auf derart   hohem   Niveau   abliefert,   setzt   sich   selbst   unter   Druck,   dieses   im   Folgejahr übertreffen zu müssen. Wir Ruhrgesichter sagen: Und das ist gut so. Umso   großartiger   war   es,   dass   bei   der   Premiere   der   aktuellen   Ausgabe   der   X-Mas Shows   ein   über   jeden   Zweifel   erhabenes,   amtliches   über   zweistündiges   Spektakel veranstaltet    wurde    mit    viel    Action,    Adrenalin    und    Artistik    auf    absolutem internationalen   Top   Niveau.   Viele   Nummern   haben   wir   so   gut,   so   intensiv   oder   so herausragend   inszeniert   noch   nicht   gesehen.   Die   Qualität   der   einzelnen   Acts   -so unterschiedlich   sie   auch   sein   mochten-   blieben   durchgehend   auf   Spitzenniveau (das   war   tatsächlich   im   Vorjahr   nicht   immer   der   Fall).   Wer   da   als   Kritiker   noch etwas   zu   nörgeln   hat,   muss   im   nächsten   Jahr   selbst   ins   Todesrad   oder   aufs Trapez… Vor   einer   riesigen   LED-Wand   präsentierten   rund   50   Artisten   und   zwei   Comedians ihr    Können:    „Space    Elements“    zeigten    atemberaubende    Hand    auf    Hand    Akrobatik   und   präsentierten,   wie   spielend   leicht   perfekte   Körperbeherrschung aussehen    kann.    Wir    Ruhrgesichter    werden    beizeiten    mal    wieder    ins    Fitness Center   müssen…   „MAX4“   aus   Taiwan   zeigte   Diabolo   Kunst,   die   zu   den   schnellsten und    atemberaubendsten    Diabolo-Performances    gehörte,    die    wir    je    gesehen haben.    Die    „Catwall    Acrobats“    begeisterten    das    Zelt    und    zeigten,    dass    es durchaus   möglich   ist,   auf   Wänden   zu   laufen.   Die   acht   „Flying   Stars“   vollführten ihre   atemberaubende   Nummer   auf   dem   Flugtrapez   in   13   Meter   Höhe   unter   der Zeltkuppel. „Olga    Boiko“    schwebte    in    schwindelerregender    Höhe    am    Luftring.    Das    war höchste   Perfektion   sowie   Geschwindigkeit   und   ließ   auch   jene   Besucher   staunen, die   ansonsten   gerne   fest   behaupten,   schon   jede   Nummer   irgendwo   mal   besser gesehen    zu    haben.    Das    „Duo    Since    Moment“    präsentierte    Strapaten    auf Champions    League    Niveau:    Zeitlos    elegant    und    wunderbar    intensiv    und gefühlvoll. Apropos   Champions   League   Niveau:   Zeitgleich   mit   der   Flic   Flac   Premiere   fand nebenan   im   Stadion   sehr   zum   Verdruss      der   spät   mit   dem   PKW   zum   Zirkus anreisenden    Besucher    das    Heimspiel    des    örtlichen    Ballsportvereins    gegen Barcelona    in    eben    dieser    Champions    League    statt.    Auf    Top    Niveau    stets einwechselbereit   wären   nach   ihrem   Flic   Flac   Auftritt   sicherlich   auch   „Minna   Marlo &   Emmi   Björn“   gewesen,   die   mit   ihrem   Football   Freestyle   in   (fast)   Hörweite   des Stadions die Zeltinsassen erfreuten. „Mad   Flying   Bikes“   sorgten   mit   ihrem   Freestyle   FMX   für   die   langersehnte   Portion Motorenknattern   und   Abgase   im   Zelt;   nicht   aus   der   Rubrik:   „noch   nie   gesehen“, sondern   ein   erfolgreicher   Griff   in   die   Kategorie   „immer   wieder   schön“.   „Andy Snatch“   aus   Großbritannien   und   „Tyler   West“   aus   New   York   waren   mit   ihren gelungenen,    kurzweiligen    Comedy    Einlagen    für    Spaß    und    Lachen    im    Zelt zuständig. Carlos    Mayorga    Macias    und    Robinson    Valencia    Lozada,    die    „Flyers    Valencia“ brachten   das   Todesrad   zum   Drehen   und   das   Publikum   zum   Toben.   Hinter   uns   saß eine    Dame,    die    jede    Umdrehung    des    Rades    lautstark    mit    „eieieieieiei“ kommentierte,   während   ein   Mädel   vor   uns   sich   an   Mutti   klammerte   und   ernsthaft Angst   um   Leib   und   Leben   der   Flyers   Valencia   hatte.   Wir   jedenfalls   werden   von einer   Karriere   im   Todesrad   auch   im   nächsten   Leben   absehen   und   stattdessen doch    lieber    Popcorn    im    Vorzelt    verkaufen.    Vor    Jahren    hatte    sich    bei    einer Todesrad   Nummer   der   Flyers   Valencia   im   Flic   Flac   Dortmund   ein   dickes   Halteseil gelöst,   das   Rad   kam   in   Schieflage,   die   beiden   Akrobaten   jedoch   glücklicherweise mit Prellungen davon. „Vladyslava         Naraieva“         ist         frischgebackene         Gewinnerin         des Nachwuchswettbewerbes   beim   European   Youth   Circus   2024   und   faszinierte   mit wunderschön   anzuschauender   Handstandakrobatik.   Für   uns   neben   dem   „Duo Since   Moment“   das   Highlight   des   Abends!   Die   vielköpfige   „Shandong   Acrobatic Troupe“   bot   Ikarische   Spiele,   also   turnerische   Flugeinlagen,   benannt   nach   der griechischen   Sagengestalt   Ikarus.   Bis   zur   Sonne   flogen   die   Artisten   zwar   nicht,   es war    aber    dennoch    atemberaubend    und    ein    tolles    Finale,    dass    mit    Standing Ovations für alle Protagonisten beendet wurde.   Fazit:   Die   diesjährige   Ausgabe   der   Flic   Flac   X-Mas   Show   bedeutete   über   zwei Stunden   Vollgas   und   eine   tolle   Zeit   für   die   ganze   Familie.   Wir   vergeben   zehn   von zehn   Ruhrgesichter   Circus   Punkten   für   eine   begeisternde   Show,   was   nicht   nur einer Empfehlung, sondern schon fast einem Besuchsbefehl nahekommt. Alle    Informationen    zu    Ticketpreisen    und    Showzeiten    sind    auf    der    Webseite flicflac-dortmund.de zu finden.