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„Der Wald ist immer ein guter Ratgeber. Hier kann ich selbst ganz Natur sein, von Natur umgeben, mit dem Kopf im Himmel die Erde unter den Füßen spüren und ahnen: Ich unternehme in diesem Moment nicht einfach einen Ausflug in den Wald, sondern ich komme nach Hause.“ (R.S.) #Augenblick: Ich wanderte gestern in den abendlichen Wäldern von Brilon-Alme direkt an einem Hochsitz vorbei. Plötzlich blickte mich von oben ein Augenpaar an. Ich wollte dem vermeintlichen Jäger eine kleine Identifikationshilfe geben, indem ich anmerkte: "Ich bin übrigens kein Wildschwein." Plötzlich kicherte eine Frauenstimme aus dem Bretterverschlag: "Und das ist kein Jäger" und zog den zum Augenpaar gehörenden Mann lachend aus meinem Blickfeld zurück in den Hochsitz.  Die Zeichen mehren sich: Es ist Frühling und selbst der Baumschmuck darf als Beweis gelten. Nicht das Schloß von Graf Duisbula, sondern der alte Brückenpfeiler gegenüber des Rheinparks in Duisburg. Starker Ort, leider komplett vermüllt und nicht nur von Krähen, sondern auch von anderen finsteren Gestalten umschwirrt. Wir hätten in einer Stunde Anwesenheit auf dieser Rheinseite nur zweimal 'Hier' rufen müssen, die Angebote zum Tanz lagen jeweils bereits vor... Fotoexpeditionen im Ruhrpott werden an manchen Orten mehr und mehr zum Abenteuer. „Ich bin im Alter von 2 Jahren aus Russland nach Deutschland gezogen. Wir leben direkt im Ruhrgebiet, in Unna damals. Und im Ruhrgebiet sind wir auch geblieben. Ich bin sehr froh darüber, denn sind wir doch mal ehrlich, hier hat man alles was man braucht.  Ich selber lebe jetzt in einer sehr kleinen Stadt, schon fast Dorf. Doch ich vermisse die Großstadt gar nicht, denn ab mit dem Zug oder Auto für ein paar Minuten und man ist da. Diese Verbundenheit dieser verschiedenen "Welten" finde ich toll!  Und was mich am Ruhrgebiet auch immer wieder begeistert:  Unsere Festivals!  Egal ob RuhrinLove, Juicy Beats, Nature One oder das bekannteste mit Parookaville, wir können richtig feiern! Richtig zusammen sein, offen sein, alle gemeinsam einfach glücklich sein und in Frieden zusammen abgehen. Und das ist das, was mich so fasziniert. Hier fühlt man sich nie allein.“ (Christina) Kathi Stache (mit Hanna Wegmann): “Wir sind beide Ruhrpottkinder. Das Ruhrgebiet ist Heimat. Ich studiere ja jetzt und da überlegt man, wo schreibt man sich ein. Aber ich wollte hier nicht weg. Hier sind meine Freunde, meine Orte. Meine Eltern sind hier geboren und aufgewachsen; wenn wir irgendwo langfahren, dann erzählen sie mir, was da passiert ist, was da mal war. Und das ist schön. Es gibt natürlich schönere Städte als Dortmund. Ich will hier aber trotzdem nicht weg.” Die Halde Haniel: Verseuchter Abraum kann so schön sein…. Duisburg. Blick von der nächtlichen Heinrich-Hildebrand-Höhe in Duisburg auf die Hüttenwerke. Man schaut wie von einer Himmelsleiter hinab mitten in die Vision der Hölle von Hieronymus Bosch hinwein. Beeindruckend. „Wenn ich im Norden von Dortmund auf der Autobahn dieses braune Schild sehe, auf dem „Ruhrgebiet“ steht, dann freue ich mich. Und wenn man sich über ein Schild freut, dann kann man doch sagen: Das ist Heimat.“ (Sterne Koch Nelson Müller bei „Sträters Männer Haushalt“ im WDR) Foto: Skyline von Dortmund in Kooperation mit einem großen, virtuellen Farbtopf. „Der Lebenslauf des Menschen besteht darin, dass er, von der Hoffnung genarrt, dem Tod in die Arme tanzt.“ (Schopenhauer)  Das Bild entstand bei einem Foto Shooting auf der Schurrenbachhalde mit der wundervollen Chrissy. Die Bearbeitung stammt von Unholy Vault Designs. „Das Ruhrgebiet hat viele Vorteile.  Zum Beispiel gibt es hier keinen FC Bayern.“  (Frank Goosen) Das Baden in der Ruhr war seit 1971 verboten, zu schmutzig war der Fluss. Seit 2017 ist das Baden nun offiziell wieder erlaubt. Bei einer Wanderung zum Kahlen Asten:  Ich überhole eine Schulklasse. Das heißt: eigentlich überhole ich diese nicht, sondern teile sie wie weiland Moses die Wassermassen. Ein Mädchen kreischt, als etwas Grünzeug ihre Wade berührt, dass die Eichhörnchen fast aus den Wipfeln fallen. Aus einem Smartphone- Lautsprecher klingt irgendein Deutsch-Rap, der eines Echos würdig gewesen wäre. Einzelne Wortfetzen hallen durch den Wald, ich verstehe Bitch, abziehen, Gang, Ghetto, Schlampe und Crew.  Ein Junge fragt den Lehrer, während er über den steinigen Weg läuft, warum dort keiner eine richtige Straße baut. Ich erreiche ein paar vorgelaufene Kinder und sehe, dass sie entgegenkommende Wanderer auf dem einzigen Weg weit und breit fragen, wo der Gipfel ist. Diese antworten: "Oben".  Ich bekomme noch mit, wie sich die Vorhut lautstark fragt: "Was machen wir eigentlich, wenn wir oben sind?" "Ich glaube, wie gehen einfach wieder runter." Entsetzte Blicke: "Eeeecht???? Och Mann". Ich erreiche den Gipfel, sitze etwas in der Sonne, als ich das Klassengeschwader in der Ferne höre: "Herr Schneider, ist es noch weit?" Die Stimme des Lehrers halt durch den Wald: "Ihr seid doch fast da, da ist doch gleich schon der höchste Punkt." Wenig später rufen die vorgepreschten empört zurück: "Hier ist kein Punkt, Herr Scheider!" Im Schrei der schwarzen Raben Dem Ahnen und dem Beben Hör' ich der Herrin Ruf  Schneeverwehtes Weben  Bergeshoher Wolkenflug Im Land, das niemand schuf  Im himmelweiten Schrei'n Eiserstarrter Atemzug Hör' ich der Göttin Ruf  Gesang so fern und kalt Wolkenlied auf rastlos Leben Das Tiefen öffnet, Höhen schuf  Ungeboren und doch uralt Beginnt das Wirken und das Weben Lauschend auf das hohe Sein  Der Schrei der schwarzen Raben: Wer ihn vernimmt, macht niemals halt.   (R.E. Sotes) Das Foto erstand bei einem Ausflug in die sauerländer Heimat. Mit mir gefroren hat unser Ruhrgesichter - Model Jana. Danke für die unerschöpfliche Motivation im Angesicht von Schneesturm und Eiswind. Karnervalsumzug in Arnsberg: Aus dem Augenwinkel sehe ich zwei junge Mädels an mir vorbeilaufen, eine davon hat ein geschwärztes Gesicht. Den Beiden entgegen kommt eine Gruppe Frauen, unter ihnen zetert ein dominates Engelchen (im O-Ton) das schwarzbemalte Gesicht an: „So ein scheiß rassistisches Blackfacing, das ist Rassismus, das muss doch nun wirklich nicht sein heutzutage, das ist Rassismus! Mach doch mal dein Hirn an, bevor du rausgehst, das ist Rassismus!“  Daraufhin die kleinlaute, leise, fast ängstliche Rechtfertigung des Schwarzgesichts: „Was? Aber ich bin doch ein schwarzes Schaf….“ "Wer Schönheit sieht, nährt und in sich aufnimmt, wird bald ein edles, schönes Gemüt bekommen." (Platon)  Ruhrgesichter - Tanz mit Laura auf der Halde Haniel in Bottrop. "Es stirbt der Tag auf unserm Angesicht, und aus dem letzten, matten Sterngefunkel fahr`n wir hinab ins schwere, tiefe Dunkel."  (Aus einem Bergmannsgedicht unbekannter Herkunft)  Das Foto entstand mit unserem Ruhrgesichter Model Delir unter Tage. "Von Gründonnerstag bis Karsamstag gibt es in Ruhrgebiet und Sauerland zahlreiche Prozessionen. Eine der traditionsreichsten dürfte die Kreuztracht in Menden sein. Seit 1686 ziehen die Mendener mit wenigen Ausnahmen (zweistündige Karfreitags -Prozession um 8 Uhr, Todesstunde um 15 Uhr) stündlich von Donnerstagabend 21 Uhr bis Samstagmorgen um 6 Uhr (die sogenannte 'Brötchenprozession': Der Sauerländer an sich ist praktisch veranlagt und verlängert den Kreuzweg nach der letzten Prozession zum Bäcker) entlang der Fußfälle über den Kapellenberg, auch beide Nächte hindurch. Auch für den respektvollen Ungläubigen eine beeindruckende Angelegenheit. Phoenix West in Dortmund: 1854 wurde der erste Hochofen dieses schnellsten Eisenwerks Europas in Betrieb genommen, 1998 der Betrieb eingestellt. Nun harrt der Phoenix seiner Auferstehung und einer würdigen 'Nachnutzung'. "Hier ist der Rauch ein Himmel. Er wölbt sich in einer grauen Kuppel über dem Land, das ihn selbst geboren hat und fortwährend neu gebärt. Aus ungeheuren Schornsteinen zieht er neue Nahrung heran. Sie dampft zu ihm empor. Milliarden kleiner Stäubchen atmet er wieder aus, er, ein Atem. Indem man ihn erzeugt, betet man ihn an. Man erzeugt ihn mit einem Fleiß, der mehr ist als Andacht. Man ist von ihm erfüllt.  Erfüllt ist von ihm die ganze große Stadt, die alle Städte des Ruhrgebiets zusammen bilden. Eine unheimliche Stadt aus kleinen und größeren Gruppen, durch Schienen, Drähte, Interessen verbunden und vom Rauch umwölbt, abgeschlossen von dem übrigen Land. Wäre es eine einzige, große, grausame Stadt, sie wäre immer noch phantastisch, aber nicht drohend gespenstisch. Wozu hier Essen, da Duisburg, Hamborn, Oberhausen, Mülheim, Bottrop, Elberfeld, Barmen? Zum Überfluß läuft noch in der Mitte eine Landesgrenze. Die Bewohner bilden sich ein, rechts Westfalen, links Rheinländer zu sein. Was aber sind sie? Bewohner des Rauchlands, der großen Rauchstadt, Gläubige des Rauchs, Arbeiter des Rauchs, Kinder des Rauchs." Joseph Roth: Panoptikum - Kapitel 6 (gekürzt i. Text)

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