Katie Melua
im „Best of“ – Modus beim Zeltfestival Ruhr
Nun
besucht
niemand
ein
Katie
Melua
Konzert,
um
mitreißende
Tanzperformances,
Feuerwerk
und
eine
bahnbrechende
Bühnenshow
zu
sehen;
sondern
um
den
Weltstar
dabei
zu
erleben,
wie
sie
still
auf
der
Bühne
steht,
fast
zärtlich
die
Gitarre
im
Arm
hält
und
singt.
Mehr
nicht.
Und
so
machte
die
Georgierin
auch
beim
Zeltfestival
Ruhr
das,
was
sie
am
besten kann: Gitarre spielen, singen und Seelen enthärten.
Die
Sängerin
brachte
einen
Querschnitt
aus
16
Jahren
musikalischen
Schaffens
und
ließ
sich
von
einer
exzellenten
Band
unterstützen,
die
ihre
ausgiebigen
Soloparts
zu
nutzen
wusste.
Katie
Melua
machte
überdeutlich,
dass
sie
nicht
mehr
das
„süße
kleine
Mädchen
mit
der
Gitarre
und
der
Engelsstimme“
(Zitat
Katie
Melua)
ist,
dass
die
„Nine
Million
Bicycles“
besungen
hat,
sondern
vor
uns
stand
eine
gereifte
Künstlerin
mit
Gitarre
und
Engelsstimme.
Die
eigenen
Hits
wurden
ergänzt
durch
einige
sehr
reduzierte,
aber
gelungene
Coverversionen:
Melua
taucht
alles
in
eine
warme,
weiche,
heimelige
Atmosphäre;
wenn
Katie
singt,
ist
immer
Weihnachten,
auch
wenn
die
Tour
„Summer
2019“
heißt.
Die
Band
durfte
an
diesem
bemerkenswerten
Abend
auch
mal
etwas
rockiger
werden:
Jede
scharfe
Kante,
an
der
sich
das
Publikum
hätte
verletzen
können,
wurde
jedoch
von
einer
flauschigen
Gesangssicherheitsdecke
zugedeckt.
Dies
würde
bei
anderen
Konzerten
sicher
nicht
jedem
gefallen,
an
diesem
Abend
war
es
passend
und
wunderschön.
So
verwunderte
es
nicht,
dass
die
Georgierin
vom
Publikum
frenetisch
gefeiert
wurde.
Das
Ruhrgebiet
liebt
Katie.
Leider
machte
der
von
Melua
ausgerollte
weiche
Hochflorklangteppich
nicht
nur
die
Herzen
weit,
die
Gedanken
gemütlich,
sondern
auch
die
Körper
träge,
so
hing
das
Publikum
in
der
zweiten
Konzerthälfte
teilweise
wie
paralysiert
in
den
Sitzen.
Ob
noch
jeder
bei
Bewusstsein
war,
entzieht
sich
unserer
Kenntnis.
Wir
vermuten
jedoch,
dass
es
für
einige
Besucherinnen
und
Besucher
der
teuerste
Schlaf
ihres
Lebens
gewesen
sein
könnte.
Die
Veranstalter
versuchten
jedoch
von
Beginn
der
Veranstaltung
an
allzu
große
Gemütlichkeit
durch
punktuelle
Zufuhr
von
arktischer
Kaltluft
zu
verhindern,
die
daraus
resultierenden
Krankenscheine
können
dann
in
den
kommenden
Tagen
auf
dem
Zeltfestival
abgefeiert
werden. Clever.
Bis
zu
den
sanften
letzten
Klängen
dieses
bemerkenswerten,
schönen
Konzertes
blieb
es
dabei:
Es
war
nirgends
Spektakel
in
Sicht.
Uns
gefiel
dies
sehr
gut
und
wir
bewerten
das
Konzert
daher
mit
sehr
guten,
wohlig-kuscheligen
9
von
10
Ruhrgesichter-Konzert-Punkten.
Und
wir
verstehen
das
durchaus
zufriedene
Paar,
das
beim
Verlassen
des
Zeltes
das
Fazit
des Abends anders beschrieben hat: Als bestens gepflegte, wunderschöne Langeweile.