RuhrGesichter Nachdem das Berliner Nightwish Konzert vor einigen Tagen ausgefallen ist, fand im wunderschönen Amphitheater in Gelsenkirchen das deutschlandweit einzige Konzert der wohl erfolgreichsten Metalband Finnlands statt und es hieß: „An Evening with Nightwish – the last German Show of the Human :II: Nature World Tour“. Tatsächlich äußerte sich die Band dahingehend, dass dieser Auftritt der letzte für eine längere Zeit sein könnte, man plane zwar ein neues Album, werde sich aber was Konzerte und angehe aus persönlichen Gründen „auf unbestimmte Zeit zurückziehen“.

NIGHTWISH                                                             

Live im Amphitheater Gelsenkirchen

Ob   diese   „persönlichen   Gründe“   die   aktuellen   musikalischen   Solopfade   oder   die Schwangerschaft   Floor   Jansens   beschreiben,   die   mit   ihrem   Gatten   Hannes   Van Dahl   (Sabaton-Trommler)   ihr   zweites   Kind   erwartet,   wissen   wir   natürlich   nicht. Ganz   sicher   wissen   wir,   dass   die   stimmgewaltige   Frontfrau   beim   Amphi   –   Konzert diese   Schwangerschaft   jenseits   des   sechsten   Monats   keinesfalls   durch   noch   so weite   Kleidung   hätte   verheimlichen   können,   also   trug   sie   Figurbetontes   und stellte   für   zwei   singend   unter   Beweis:   Werdendes   Leben   macht   schön…   Wir freuen uns für sie und sagen artig: Glückwunsch! Auch   wenn   die   Seitentribünen   freiblieben,   füllte   sich   das   rund   6500   Personen fassende   Rund   für   einen   sommerlich-warmen   Montagabend   mit   geschätzten   gut 5000 Zuschauern recht gut. Als   Support   waren   die   Landsmänner   von   Bloodred   Hourglass   um   Sänger   Jarkko Koukonen   mit   im   Gepäck   und   eröffneten   am   frühen   Abend   den   musikalischen Reigen   mit   ihrem   „Groove   Metal“   und   ließen   es   angenehm   scheppern,   auf   der nach    oben    offenen    Härteskalaein    oder    zwei    Stufen    höher    angesiedelt    als Nightwish.   Einen   Originalitätspreis   gewinnen   Bloodred   Hourglass   eher   nicht,   aber die   scharfkantige   Musik   und   die   Bühnenpräsenz   machten   uns   und   dem   Rest   der anwesenden Metalheads Spaß und das sah und hörte man auch. Trotz   der   Hitze   war   das   Publikum   sofort   bei   100%,   als   die   Nightwish   –   Mannen und   schließlich   Floor   Jansen   nach   dem   „Music“-Intro   die   große   Bühne   betraten. Passend   zu   den   Temperaturen   hatte   der   Pyrotechniker   vom   Dienst   ebenfalls   Lust, zum   Opener   „Noise“   noch   ein   paar   Feuerfontänen   und   einen   „Big   Bang“   in   den Ruhrpott   –   Himmel   zu   ballern   und   die   armen   Fotografen   im   Bühnengraben   unter Beschuss   zu   nehmen.   Neben   den   Pyro-Elementen   unterstrichen   die   Visuals   auf den   LED   Wänden   die   Songthematiken   auf   eine   durchaus   gelungene   und   nie penetrante Weise. Mit   großartigem   Sound   und   musikalisch   ohnehin   von   erster   Güte,   gab   die   Band um   Mastermind   Tuomas   Holopainen   von   der   ersten   Sekunde   an   Gas.   Ihm   ist   es zu   verdanken,   dass   trotz   diverser   Besetzungswechsel   weder   die   epische   Qualität der   Alben,   noch   der   Konzerte   verloren   hat,   sondern   sich   die   Band   seit   1996   (!) kontinuierlich   weiterentwickeln   konnte.   Nightwish   legen   die   Latte   für   Symphonic Metal Bands nicht einfach nur sehr, sehr hoch. Sie sind der Maßstab selbst. Mit   Floor   hat   Nightwish   nun   auch   seit   Jahren   eine   der   ganz   großen   Stimmen   des Metal   am   Bühnenrand.   Wir   freuen   uns,   dass   sie   ihre   Erkrankung   besiegt   hat   und uns   noch   hoffentlich   viele   Jahrzehnte   mit   ihrer   beeindruckenden   Stimme   und ihrer sympathischen Art verzücken kann. Wir   waren   überrascht   und   erfreut,   wie   bombastisch   gut   die   für   diesen   Abend ausgewählten,   teils   extrem   komplexen   Songs   von   „Human.   :II:   Nature.”   live klangen    und    funktionierten.    Natürlich    gab    es    darüber    hinaus    einen    wilden musikalischen    Querschnitt    aus    der    langen    Schaffenszeit    der    Band.    Unser unangefochtenes Konzert - Highlight blieb jedoch “Shoemaker”. Das   schöne   ruhigere   Teil   in   der   Mitte   des   Konzertes   ließ   Publikum   und   Musiker schließlich   kurz   durchschnaufen   und   die   Nackenwirbel   entspannen.   Die   Band stellte   heraus,   dass   es   sich   beim   Amphi   –   Auftritt   für   sie   nicht   wie   ein   Konzert anfühlte, sondern wie eine Party bei guten Freunden. Mit   den   ersten   Akkorden   von   „Last   Ride   of   the   Day“   wurde   dem   Publikum   klar:   Es wird   Zeit   für   die   Ziellinie   dieses   erinnerungswürdigen,   magischen   Abends   mit Nightwish.   Währenddessen   zogen   auf   dem   Kanal   direkt   hinter   der   Bühne   keine 10   Meter   von   der   Band   entfernt   große   Frachtkähne   ihre   Bahn   und   auch   auf   der gegenüberliegenden   Kanalseite   war   die   Stimmung   bei   den   Ufergästen   auf   den Picknickdecken prächtig. Beendet   wurde   die   wilde   Fahrt   mit   The   Greatest   Show   on   Earth.   Dieser   Song   hat sich   in   den   letzten   Jahren   als   krönender   Abschluss   bei   den   Shows   eingebürgert und    so    wusste    das    Publikum    bei    den    ersten    Klängen    bereits:    Noch    ein Viertelstündchen, dann ist der fantastische Auftritt vorbei. Nicht   nach   99   oder   101,   sondern   nach   exakt   100   Minuten   verklangen   die   letzten Klänge   von   All   the   Works   of   Nature   Which   Adorn   the   World:   Ⅷ.   Ad   Astra.   Da   hat der Herr Nightwish aber eine sehr genaue Uhr… Wir   bedanken   uns   bei   Nightwish   für   das   Erfüllen   von   Gelsenkirchens   Himmel, Erde und Unterwelt mit dieser wundervollen Musik: Floor Jansen – Gesang Emppu Vuorinen – Gitarre Tuomas Holopainen – Keyboard   Troy Donockley – Gitarre, Mandoline, Uilleann Pipes,Tin Whistle Kai Hahto – Schlagzeug Jukka Koskinen – Bass Mag   man   ein   paar   Hundert   Meter   weiter   auch   vorerst   in   der   zweiten   Liga   spielen, im   Rund   des   Amphitheaters   war   Champions   League   angesagt…   Und   so   blieben die   glänzenden   Augen   auf   die   Bühne   gerichtet,   die   Arme   erhoben   und   tausende Schwarzkehlchen sangen: WE WERE HERE! Setlist: 1. Music (Intro) 2. Noise 3. Storytime 4. Tribal 5. Élan 6. Dark Chest of Wonders 7. How’s the Heart? 8. I Want My Tears Back 9. Sahara 10. Nemo 11. Sleeping Sun 12. Shoemaker 13. Last Ride of the Day 14. Ghost Love Score 15. The Greatest Show on Earth 16. All the Works of Nature Which Adorn the World: Ⅷ. Ad Astra
Hier geht es zur Bildergalerie Hier geht es zur Bildergalerie Hier geht es zur Bildergalerie Hier geht es zur Bildergalerie Hier geht es zur Bildergalerie Hier geht es zur Bildergalerie Hier geht es zur Bildergalerie Hier geht es zur Bildergalerie Hier geht es zur Bildergalerie Hier geht es zur Bildergalerie