Im Reich der Pharaonen
Die neue Ausstellung bei Phoenix des Lumières
In
direkter
Nachbarschaft
zur
alten
Hochofenanlage
von
Phoenix
West,
dem
ehemaligen
Hoesch-Gasometer
und
in
der
Nähe
des
Phoenixsees,
haben
sich
nicht
nur
zahlreiche
Unternehmen
aller
Art
angesiedelt,
darunter
eine
wirklich
gute
Brauerei
mit
Ausschank,
sondern
es
gedeiht
auch
die
Kultur
mitten
in
dem
alten
Industriekomplex:
Die
immersive
Ausstellung
„Im
Reich
der
Pharaonen“
lädt
dazu
ein,
die
von
Zeit
und
Sand
begrabenen
Geheimnisse
des
Alten
Ägypten
(neu) zu entdecken.
Wie
stets
bei
Phoenix
des
Lumiéres
stehen
nicht
wie
in
anderen
Ausstellungen
lange
Erklärungen
oder
gar
großformatige
Texttafeln
im
Vordergrund,
sondern
eine
künstlerische
visuelle
Aufarbeitung
und
zeitgemäße
Präsentation
der
jeweiligen Bilder.
Die
Abfolgen,
dezenten
Animationen
und
Überblendungen
geschehen
homogen,
ruhig
und
doch
lebendig;
ganz
gleich,
ob
der
Betrachter
sich
einen
festen
Beobachtungsplatz
sucht
oder
in
der
großen
Halle
umherspaziert
und
eine
eigene
Perspektive
entdeckt.
So
hat
jeder
Besucher
später
beim
Verlassen
der
Ausstellungshalle
das
Gefühl,
alles
gesehen
zu
haben
und
doch
hat
jeder
Gast
seine
eigene
Reise
mit
eigenen
Perspektiven
erlebt.
Und
wenn
es
gefallen
hat,
spricht ja nichts gegen einen erneuten Besuch…
Tiefergehende
Informationen
zu
den
drei
Ausstellungsteilen,
dem
Alten
Ägypten
und
den
Künstlern
finden
sich
auf
Displays
im
Info
Cube,
so
dass
das
immersive
Erleben
in
der
Halle
nicht
durch
Textbildschirme
gestört
wird.
Eine
gute
Lösung.
Ebenso
abgetrennt
findet
sich
in
der
Halle
eine
Miniabteilung
zur
Industriegeschichte von Phoenix West.
Kommentare
und
Einordnungen
der
Ausstellungsmacher
gelingen
aufgrund
fehlender
Möglichkeiten
zur
Text-
und
Wortkommentierung
während
der
berauschend
schönen
Schau
ausschließlich
auf
kluge,
kreativ
–
künstlerische
Weise;
etwa,
wenn
die
„stereotypen
Frauendarstellungen“
des
Wegbereiters
des
Impressionismus
Eugéne
Delacroix
(1789
–
1863)
durch
Neneh
Cherrys
„Woman“
musikalisch
„kommentiert“
werden,
wie
die
künstlerische
Leiterin
Virginie
Martin
auf der Pressekonferenz anlässlich des Ausstellungsstarts verriet.
Manchmal
jedoch
müssen
Kunstwerke
aus
dem
19.
Jahrhundert
nicht
dem
heute
üblichen
Blick
auf
die
Welt
entsprechen,
um
mit
Genuss
angeschaut
und
bei
Bedarf
auch
kritisch
verstoffwechselt
werden
zu
können.
Und
aus
der
Sicht
des
Connaisseurs
sind
die
Werke
und
die
üppige
Präsentation
der
Orientalisten
in
Dortmund einfach phänomenal gelungen; ein Rausch aus Licht, Farbe und Musik.
Der
Direktor
von
Phoenix
des
Lumiéres,
Andreas
Richter,
berichtete
von
seiner
Ehrfurcht
vor
dem
Thema
„Reich
der
Pharaonen“
und
den
riesigen
geschichtlichen
Zeitspannen;
er
betonte,
dass
Kleopatra
zeitlich
näher
an
der
Erfindung des iPhones lebte als an der Erbauung der Pyramiden.
Culturespaces
kooperierte
bei
der
einjährigen
Vorbereitung
der
Ägypten-
Ausstellung
eng
mit
Ubisoft.
Einige
Darstellungen
basieren
auf
3D-
Rekonstruktionen
aus
dem
Videospiel
Assassin's
Creed
Origins.
Für
„Im
Reich
der
Pharaonen“
passten
Culturespaces
und
Ubisoft
die
Szenen
filmisch
und
fotografisch
an
die
spezifischen
Ansprüche
der
Ausstellung
neu
an.
Zwischen
Videospielästhetik
(die
nicht
jedem
Ägyptologen
gefallen
dürfte),
der
Anmutung
eines
Projektion
gewordenen
großformatigen
Bildbandes
über
die
ägyptischen
Monumente
bis
hin
zu
spannenden
Visualisierungen
und
Animationen,
die
oft
unerwartet
und
mitreißend
überraschen
und
verzaubern,
lässt
es
sich
für
den
Besucher vortrefflich wandeln und eine großartige Produktion genießen.
Was
ganz
wunderbar
gelöst
wurde,
ist
nicht
nur
der
Erzählstrang
des
kosmologischen
Lebenszyklus
von
der
Entstehung
der
Welt
bis
zur
Jenseits-Party
von Osiris zu „Stairway to Heaven“ von Led Zeppelin.
Überhaupt,
die
Musik:
Zwischen
altem
und
neuem
Monumentalfilm-Bombast
und
Verdis
obligatorischer
Aida
finden
sich
diverse
weitere
Schätze
zwischen
Hans
Zimmer
und
Peter
Gabriel,
die
auch
dann
den
passenden,
umwerfend
guten
Soundtrack
zu
der
kulturgeschichtlichen
Schau
liefern,
wenn
das
Kreativteam
mal
etwas
die
Monumental-Dosis
im
ägyptischen
Bilderrausch
zügelt
und
gekonnt
mit
Licht
und
Schatten
spielt.
100
Projektoren
und
28
Lautsprecher
zeigen
mit
guter
Bildqualität
und
kristallklarem
Klang,
was
die
Techniker
und
Kreativen
dahinter
können.
Mit
„Im
Reich
der
Pharaonen“
ist
Culturespaces/Phoenix
des
Lumierérs
Dortmund
ein
großer
Wurf
gelungen,
der
Erfolg
dürfte
sich
bei
diesem
Thema
und
vor
allem
dieser
qualitativ
großartigen
Umsetzung
nahezu
naturgesetzlich
einstellen.
Zwischen
lehrreichen
Aspekten
und
umwerfend
unterhaltsamen
Bilderrausch
applaudieren
wir
dem
Team
hinter
der
Ausstellung
und
sprechen
eine
bedingungslose
Empfehlung
an
unsere
Leser
aus,
sich
auf
eine
Reise
durch
Raum
und Zeit in das Alte Ägypten zu begeben.
Wissenswertes
zu
Anfahrt,
Tickets,
Parken
und
alle
weiteren
aktuellen
Infos
für
den Besuch gibt es hier:
https://www.phoenix-lumieres.com/de