Prophecy Fest
Dunkle Kultur in der Balver Höhle
Auch
einige
Indigene
aus
dem
Sauerland
mischten
sich
unter
das
schwarzbunte
Feiervölkchen:
Es
gibt
eine
große
Anzahl
treuer
Festivalgäste,
die
sich
alljährlich
in
Balve
treffen,
um
ein
bis
drei
Tage
das
Wiedersehen
und
gute
Musik
zu
feiern;
dieser
Vorgang
geht
dann
fließend
über
in
das
ein
bis
dreitägige
Feiern
von
noch
mehr
guter
Musik
und
feuchtfröhlichem
Abschiednehmen.
Im
großen
Umkreis
wurden
Pensionen
und
Hotels
in
Beschlag
genommen;
die
aus
den
Vorjahren
mit
dem
Sauerlandwetter
vertrauten
Hartgesottenen
schlugen
ihre
Zelte
auf
einer
riesigen Wiese neben der Höhle auf.
Typischerweise
muss
man
sich
im
Vorfeld
zu
Festivals
auf
Ibiza
eine
Badebuxen/Bikinfigur
anhungern,
für
Festivals
im
Sauerland
reicht
normalerweise
eine
Regenmantelfigur
völlig
aus.
Ein
unbestreitbar
großer
Vorteil!
Doch
in
diesem
Jahr
war
alles
anders:
So
freuten
sich
nicht
nur
die
Camper
über
hochsommerliche
Temperaturen
und
die
nächtlichen
3°C
arktischer
Außentemperatur
des
Vorjahres
waren
nur
noch
ein
erfrischender
Eiswürfeltraum.
Neben
den
musikalischen
Festivalgenüssen
wurde
der
Balver
Wald
durchwandert,
die
Luisenhütte
öffnete
ihre
Museumstore
kostenlos
für
Festbesucher
und
es
gab
historische
Stadtführungen.
In
Balve
ist
man
sich
ohnehin
einig:
Das
seien
sehr
nette
und
höfliche
Leute,
die
da
alljährlich
„ihre“
Höhle
in
Beschlag
nehmen;
auch
wenn
diese
teils
„etwas
wild“
aussehen.
Wie
immer
beim
Prophecy
Fest
wurde
eine
immense
stilistische
Vielfalt
geboten:
Von
doomigem
Metal
bis
Dark-Folk
mit
dazwischen
auf
gespaltenen
Hufen
umhertanzenden
schwarzmetallischen
Einflüssen
bis
zu
brachialen
Soundgewittern
und
sich
jeder
Schublade
geschickt
entziehenden
alternativen
Klängen.
Die
Running
Order
wurde
wie
stets
nicht
nur
nach
Bekanntheit
der
Band
vom
Opener
bis
zum
„Headliner“
zusammengestrickt,
sondern
folgte
eher
stilistischer
und
dramaturgischer
Ordnung.
Erstmals
gab
es
in
diesem
Jahr
eine
kleine,
zweite
Stage,
so
dass
die
Bühnen
im
Wechsel
bespielt
werden
konnten
und die auftrittsfreien Zeiten minimiert wurden.
Am Donnerstag…
…fanden
zur
Prophetic
Overture
in
lockerer
Picknick
–
Atmosphäre
die
akustischen,
(dunkel)folkigen
Konzerte
direkt
neben
der
Campingwiese
statt,
die
örtlichen
Wetterhexen
hatten
ganze
Arbeit
geleistet,
die
Sonne
am
Himmel
gehisst
und
einen
hochsommerlichen
Tag
herbeigezaubert.
Es
gab
mit
den
Festivalbändchen
-neben
dem
wieder
einmal
aufwändig
gestalteten
Programmbuch
mit
CDs-
leckeres
Bier
„aufs
Haus“.
Erneute
kurze
Anmerkung
des
offiziellen
Ruhrgesichter–Ästheten:
Es
sollte
weltweit
verboten
werden,
Festivals
zu
veranstalten
ohne
solch
ein
amtlich
schön
gestaltetes
Programmbüchlein.
Vielleicht
kann
unsere
Kulturministerin
Claudia
da
mal
einen
Gesetzesentwurf vorbereiten.
Doch
weiter
im
Festivalbericht,
der
Platz
im
Internet
ist
zu
knapp
für
langes
Abschweifen:
Der
beim
letzten
Prophecy
Fest
erst
sehr
spät
lesende
Ernie
Fleetenkieker
von
Krachmucker
TV
durfte
die
Bühne
diesmal
mit
einer
Lesung
aus
seinem
„Metal
Manifest“
eröffnen.
Aus
seiner
sehr
persönlichen
Sicht
schrieb
er
sich
von
der
Seele,
was
er
in
über
dreißig
Jahren
Metal
erlebt
hat.
Infos,
(witzige)
Anekdoten,
Meinung
mündeten
in
einem
Werk,
das
partout
kein
Sachbuch
sein
will.
Schreiben?
Kann
er.
Sehr
gut
sogar.
Lesen?
Kann
er
auch.
So
gut,
dass
er
über
eine
Hörbuchausgabe
nachgrübeln
möge.
Fazit:
Schaut
mal
rein
in
das
Buch,
könnte
lohnender
Lesestoff
sein.
Danach
wurde
es
erstmals
musikalisch
mit
der
uns
bis
dato
unbekannten
Shantel
Amundson
/
Illudium
,
die
ein
„Gesang,
Gitarre
und
sonst
nix“
-
Akustik
Set
zum
Besten
gab;
am
Samstag
sollten
Illudium
erneut
mit
ihrem
harschen
Metal
auf
der
kleinen
Bühne
zu
hören
sein.
Shantel
Amundson
hatte
uns
mit
dem
ersten
Song
sofort
im
Sack
und
ließ
uns
nicht
mehr
raus.
Für
solche
überraschende
Entdeckungen
hat
der
liebe
Gott
damals
inmitten
all
dem
Schöpfungsstress
bei
der
Trennung
von
Licht
und
Finsternis
noch
schnell
die
Festivals
erfunden.
Es
folgte
Thurnin
,
den
wir
im
letzten
Jahr
bereits
kennen
und
schätzen
gelernt
haben.
In
diesem
Jahr
hatte
er
Nathanael
Larochette
als
zweiten
Gitarrero
für
seine
entspannte
Lagerfeuermucke
mitgebracht.
1476
aus
den
USA
entfachten
mit
dem
Akustik
Set
ebenfalls
einen
Klangrausch
auf
der
Balver
Wiese.
Das
Akustik
Gewand
stand
1476
tatsächlich
überraschend
gut.
Vrímuot
hatte
die
Hand
musikalisch
stets
zur Faust geballt. Ein mit heiligem Ernst vorgetragener, rauer Dark-Folk.
Der
Sound
war
den
ganzen
Donnerstag
über
in
Mix,
Klarheit
und
Lautstärke
absolut
angemessen
für
einen
solchen
Festtag
der
naturverbundenen
akustischen
Musik
und
ließ
auch
wildes
Geplauder
der
Festivalmeute
auf
der
Wiese
zu,
ohne
dass sich Musik hören oder plauschen ausschlossen.
Fazit: Ein schöner Sommerabend vor der Höhle.
Am Freitag…
…fand
das
Festival
dann
in
der
Höhle
statt,
die
Sommersonne
musste
draußen
bleiben.
Die
Höhle
ist
einer
der
wichtigsten
Fundstätten
der
Kulturen
der
Mittleren
Altsteinzeit
in
Europa.
Nach
vier
Bier
sieht
es
der
archäologisch-
mythologische
Expertenrat
des
R.I.E.F.
(Ruhrgesichter
Institut
zur
Erforschung
von
Festivallocations)
als
gesichert
an,
dass
an
diesem
Ort
die
Zwerge
(die
„Ballofa“
>
vergleiche
den
Ortsnamen
„Balve“,
zack:
These
bewiesen)
aus
der
Thidrekssaga
dem
ollen
Wieland
das
Schmiedehandwerk
beibrachten.
Der
Halbgott
Wieland
wiederum
taucht
in
der
germanischen
Heldensage
auf
und
hätte
er
am
Festivalfreitag
in
der
Höhle
vorbeigeschaut,
dann
hätte
er
sein
metallenes
Doom
-
Herz
entdeckt
und
vor
der
frisch
eingeweihten
kleinen,
zweiten
Bühne
zu
Year
Of
The
Cobra
gemeinsam
mit
Zwergen
und
Festivalpublikum
das
Haupthaar
geschüttelt.
Year
Of
The
Cobra
überzeugten
mit
fett
verzerrtem
Tieftöner
und
angemessen
dramatisch
-
schwerem
Schlagwerk;
der
klare,
gute
Gesang
klammerte
das
ganze
angenehm
unanstrengend
zusammen.
Es
folgten
auf
der
Hauptbühne
die
teils
experimentellen
Post
-
Black
Metal
Klänge
von
Laster
.
Disillusion
aus
Zwickau
zwickten
die
Höhlenbrut
mit
gutem
Deathmetal inklusive gelungenem Cello- und Trompeteneinsatz. Klasse!
Nachdem
auf
der
kleinen
Bühne
1476
den
ersten
Teil
ihres
Sets
in
die
Höhle
gestapelt
hatten,
kletterte
The
Vision
Bleak
auf
die
Bühne.
Die
Band
wäre
sicher
ein
würdiger
Headliner
gewesen,
wenn
es
denn
beim
Prophecy
Fest
Headliner
geben
würde.
Das
live
und
in
Farbe
dargebotene
Debut
„The
Deathship
has
a
new
Captain“
von
2004
wurde
entsprechend
gefeiert.
Und
das
zu
Recht,
die Band liefert einfach immer wie bestellt.
Irgendjemand
in
der
Höhle
hat
behauptet,
die
geheimnisvollen
Schweizer
Darkspace
würden
gerne
Thrash
Metal
spielen,
kämen
aber
aus
Bern
und
da
gehe
halt
alles
etwas
langsamer
zu;
deshalb
sei
atmosphärischer
Ambient
Black
Metal
das
Ergebnis.
Wie
auch
immer
die
Band
zu
ihrem
Sound
gekommen
ist,
die
aufgetürmten
Klangwände
im
Felsendom
gefielen
uns,
ansonsten
war
der
Auftritt
imagegerecht
distanziert,
böse
und
mysteriös.
Gehört
halt
dazu
und
Vatis
halbe
Discokugel
aus
dem
Partykeller
war
auch
dabei
:).
Textlich
sollen
Darkspace
äußerst
lohnend
sein,
so
wurde
uns
zugetragen.
Überprüfen
ließ
sich
die
freilich
live
nicht
und
wäre
selbst
mit
einer
Simultan
-
Übersetzungsapp
„Schwarzmetall
:
Deutsch“ gescheitert. Jedoch: Auftritt gut, Musik gelungen.
Allein,
um
My
Dying
Bride
live
in
der
Balver
Höhle
zu
erleben,
sind
einige
Fans
um
den
halben
Erdball
gereist.
Und
tatsächlich
liefern
die
Doom
Götter
der
Höhlenmeute exakt das, was bestellt war. Großartig!
Nach
der
zweiten
Sethälfte
der
von
lässigen
Gitarrensoli
garnierten
Musik
von
Crone
auf
der
kleinen
Bühne
gaben
die
Belgier
von
Amenra
die
Post-Metal
Rausschmeißer
mit
ihrer
spannenden
Musik,
der
wir
uns
im
Nachgang
zum
Festival
erneut
widmen
werden,
die
uns
aber
an
diesem
Abend
leicht
über
die
Gesamtbelastungsgrenze
unserer
Ohren
hinaustrug.
Dies
ist
keine
Kritik
an
Amenra,
im
Gegenteil:
Die
Band
wurden
für
interessant
genug
für
einen
zweiten
Blick befunden.
Respekt
neben
dem
Orgateam
auch
an
die
zahlreichen
Helping
Hands,
die
ehrenamtlich
vor,
hinter
und
zwischen
dem
Geschehen
herumwuselten,
stets
engagiert
und
megafreundlich
mithalfen,
dass
alles
lief.
Sie
waren
vielleicht
nicht
die
Hauptbestandteile,
die
großen
Steine
im
„Tempel“
des
Festivals,
aber
der
Mörtel,
der
Lehm
dazwischen,
ohne
den
das
ganze
Konstrukt
nicht
halten
würde
und
nicht
so
großartig
gewesen
wäre.
In
diesem
Jahr
gab
es
wohl
einige
Absagen
kurz
vor
knapp,
so
dass
die
verbliebenen
Helping
Hands
alle
Hands
mit
noch
mehr
helpen
zu
tun
hatten,
das
erklärt
vielleicht
ein
paar
Herausforderungen
bei
der
Ticketausgabe
und
den
Parkplätzen.
Tagesfazit:
Großartiger erster Tag!
Der Samstag…
…begann
bereits
zu
nachtschlafender
Zeit
um
13:00
Uhr
mit
E-L-R
auf
der
Mainstage.
Erstaunlich,
wie
gut
gefüllt
die
Höhle
um
diese
Zeit
bereits
war,
umso
bemerkenswerter,
wenn
der
Kaltgetränkepegel
vom
Vorabend
mitgedacht
wird.
Aber
es
ist
wohl
wie
beim
gepflegten
Gitarrenspiel:
Übung
macht
den
Meister.
Wir
jedenfalls
hätten
fast
den
heimischen
Frühstückskaffee
höher
priorisiert
als
E-L-R.
Aber
surprise,
surprise:
Wir
hätten
Großes
verpasst.
Schleppender
Doom-
Post-Metal,
zahlreiche
genrefremde
Einflüsse
für
die
unser
Herz
ohnehin
schlägt:
Da
hüpft
musikalisch
gelegentlich
ein
kleiner
Schamane
durch
die
schweren
Doom-Nebelschwaden.
Oder
wie
es
die
Band
sagen
würde:
„Hypnotic
rhythms
suspended
in
a
haze
of
eternal
reverberation“,
nun
ja…,
jedenfalls:
Klasse
Musik,
klasse
Kapelle,
unser
Highlight
des
Tages
gleich
bei
der
ersten
Band
(dieser
Titel
wurde
an
diesem
Tag
geteilt.
Unserem
anderen
Abräumer
des
Tages
widmen
wir
uns später).
Wir
sind
aber
trotz
frühem
Glücksmoment
dennoch
weiterhin
der
Höhle
treu
geblieben,
denn
es
folgte
Gospelheim
auf
der
kleinen
Stage,
die
einen
herrlichen
80er
Jahre
Nostalgieschub
in
den
Felsendom
schmuggelten.
Eingängig,
nostalgisch,
aber
definitiv
staubbefreiter
Düsterrock
mit
ordentlich
doomigem
Bauchgrummeln,
der
mit
wechselnden
Geheimzutaten
Song
für
Song
seine
Wirkung
entfaltet
hat.
Gefiel
uns
ausgesprochen
gut
und
wurde
mit
beeindruckender Bühnenpräsenz trotz kleiner Bühne dargeboten. We like!
Dass
es
in
der
hintersten
Höhlenecke
vor
der
kleinen
Bühne
ein
bisserl
eng
werden
könnte,
war
klar
und
nicht
weiter
schlimm;
wir
mögen
uns
ja
alle
:).
Wir
vermuten,
dass
einer
der
Gründe
für
die
Einrichtung
der
zweiten
Bühne
war,
die
spielfreien
Soundcheckzeiten
auf
der
großen
Bühne
mit
einem
weiteren
Angebot
zu
füllen
und
so
noch
mehr
Bands
bieten
zu
können.
Hier
biss
sich
die
Höhlenkatze
leider
in
den
Schwanz,
denn
der
Soundcheck
von
der
großen
Bühne
war
leider
bis
zu
den
hinteren
Zuschauerreihen
vor
der
kleinen
Bühne
zu
hören
und
störte
dort
den
Musikgenuss.
Obwohl
wir
Ruhrgesichter
staatlich
zertifizierte
Klugscheißer
sind,
fällt
uns
hier
keine
Lösung
für
das
Dilemma
ein.
Spielfreie
Pausenzeiten:
Finden
wir
nicht
schlimm,
wir
brauchen
nicht
zwingend
rund-um-
die-Uhr
Druckbetankung
auf
die
Ohren.
Mehr
Bands
durch
eine
zweite
Bühne
sind
aber
auch
geil.
Wir
haben
keine
Lösung,
der
Veranstalter
freut
sich
sicherlich
über
konstruktive
Vorschläge.
Prophecy
hat
in
diesem
Jahr
ohnehin
einige
organisatorische
Änderungen
gewagt.
Ein
paar
haben
funktioniert,
einige
benötigen
vielleicht
noch
Feinschliff
und
andere
werden
vermutlich
nicht
wiederholt. So kann sogar dieses welttollste Festival noch besser werden.
Zurück
zur
Musik:
Slagmaur
kamen
mit
hübschen
Masken
und
langen
atmosphärischem
Intro,
Zwischendurchtro
und
Outro
und
räumten
richtig
ab
in
der
Höhle.
Musikalisch
war
das
allerdings
nicht
ganz
unsere
musikalische
Einflugschneise.
Geschmackssache.
Saturnus
sind
alte
Bekannte
vom
letzten
Prophecy
Fest
und
ließen
es
ordentlich
krachen.
Wo
andere
Bands
teils
erhebliche
Schwankungen
in
der
Qualität
ihrer
Live
Performances
an
den
Tag
legen,
liefern
Saturnus
stets
100%.
Wir
durchforsten
danach
ausgiebig
die
Verkaufsstände,
an
denen
die
mit
selten
gewordener
Liebe
zum
Detail
gestalteten
Veröffentlichungen
von
Prophecy
Productions
feil
geboten
wurden.
Etwas
ärmer
im
Geldbeutel
und
reich
an
musikalischer
Beute
lauschten
wir
danach
erneut
den
starken
Illudium
,
über
die
wir
hier
einfach
mal
unsere
Meinung
ausgießen
müssen:
Der
sehr
gute
Eindruck
vom
Donnerstag
bestätigte
sich
vollumfänglich
und
wurde
übertroffen:
Die
Band
spielte
ihre
erwachsene,
abwechslungsreiche
Musik
direkt
in
unser
Herz
und
teilt
sich
unseren
ganz
persönlichen
Tagespokal
mit
E-L-R.
Es
mag
daran
liegen,
dass
wir
bereits
hundert
Jahre
alt
sind,
kürzlich
Anneke
van
Giersbergen
mit
ihrer
Kate
Bush
Performance
live
gesehen
haben
und
Hounds
of
Love
sich
in
unserer
Playlist
immer
wieder
nach
oben
schmuggelt:
Die
Kate
Bush
Einflüsse
sind
in
der
Musik
von
Illudium
unverkennbar,
auch
wenn
der
Trommler
teils
loslegt
wie
der
Duracell-Hase
und
die
metallischen
Eruptionen
die
musikalischen
Bush-Anklänge
fast
überdecken.
Dass
die
gute
Käthe
in
der
Musik
von
Illudium
Spuren
hinterlassen
hat,
ist
auch
nicht
allein
an
der
Stimmfarbe
und
der
Phrasierung
im
Gesang
von
Shantel
Amundson
festzumachen,
sondern
ist
kompositorisch
allgegenwärtig.
Die
harschen
Klangausbrüche
der
Band
und
die
immense
Stimmdynamik
von
Shantel
verleihen
der
Musik
darüber
hinaus
eine
besondere,
authentische
Tiefe
jenseits
der im Metal oft anzutreffenden selbstverliebten Pose.
Nach
Illudium
bereiten
wir
uns
seelisch
(Lüge,
das
Seelending
ist
längst
verkauft!
Anm.
d.
Red.)
auf
einen
Auftritt
mit
Seltenheitswert
vor:
Das
erste
und
womöglich
letzte
Konzert
von
Grab
.
Interessanter
Metal,
der
in
der
Lage
ist,
den
Zuhörer
abzuholen,
mitzunehmen
und
nicht
wiederzubringen;
eigentlich
etwas
für
ein
einzelnes
Konzert
und
nicht
so
sehr
für
ein
Festival
mit
tausend
Eindrücken
davor
und
danach.
Kurzum:
Es
hat
uns
gefallen.
Vielleicht
gibt
es
eine
weiter
Chance
auf
ein
Grab
Konzert.
Irgendwann.
Irgendwo.
Irgendwie.
Novembers
Doom
ist
dagegen
schon
fast
leichte
Kost
(für
diese
Aussage
könnte
Dir
die
Band
nächtens
auflauern.
Anm.
d.
Red.).
Ein
starker
Auftritt
dieser
Urgesteine
des
Death-Doom
Metal,
die
bereits
seit
1989
von
Chicago
aus
den
Planeten
erschüttern.
Der
Bass
pulsiert
im
Bauch,
der
düstere
Gesang
umfängt
die Restseelen in der Balver Höhle, wir sind glücklich ;).
Dymna
Lotva
aus
Weißrussland
hatten
musikalisch
etwas
zu
erzählen:
Verfolgung,
Widerstand,
Zensur.
Die
Songs
bedienen
sich
im
Black
Metal
und
Doom.
Das
ist
handwerklich
stark,
durchaus
eigenständig
und
von
durchdachter
Tiefe,
wird
uns
aber
nicht
über
dieses
Wochenende
hinaus
packen
und
faszinieren. Wie immer: Geschmackssache.
Ebenfalls
später
auf
der
kleinen
Bühne:
Tar
Pond
.
Live
durchaus
eine
Offenbarung
und
so
oder
so
ähnlich
an
diesem
Wochenende
noch
nicht
gehört.
Die
Musik
erhält
durch
das
schleppende
Tempo,
den
Bass
und
den
eindrücklicher
Gesang
eine
körperlich
kaum
zu
stemmende
Schwere,
auf
der
sich
immer
mal
wieder fast psychedelische Klangkaskaden kräuseln.
Abend
war’s;
Dornenreich
kamen
in
Metal
–
Mission
und
machten
Dornenreich
–
Sachen.
Haben
wir
uns
drauf
gefreut,
wurden
nicht
enttäuscht
und
dem
Rest
der
Höhlenbewohner
hat
es
offensichtlich
auch
gefallen.
Mit
Vemod
aus
Norwegen
bog
das
Festival
mit
dunkelmetallischen,
epischen,
nordischen
Soundlandschaften
allmählich
Richtung
Ziellinie
ein:
Auf
dem
letzten
Fest
für
unsere
Ohren
entdeckt
und
seither
gern
gehörter
Begleiter
auf
ausgedehnten
Wanderungen:
Die
stets
traurige,
geheimnisvolle
und
musikalisch
einfache,
aber
anmutige
Musikwelt
von
Darkher
.
Auch
in
diesem
Jahr
ein
Highlight
für
uns.
Wir
waren
erneut
schockverliebt
in
die
getragenen,
simplen
Riffs
und
den
in
der
Höhle
schwebenden
Gesang.
Wundervoll,
ein
Geschenk
für
Ohren
und
Herz.
Eigentlich
hätte
Darkher
bereits
am
Freitag
spielen
und
zu
dieser
Zeit
die
Bluesrock
Legende
Arthur
Brown
mit
seiner
fulminanten
Show
abräumen
sollen.
Leider
musste
er
kurzfristig
absagen,
da
es
bei
seiner
Band
offensichtlich
unüberwindbare
gesundheitliche
und
sonstig
private
Hindernisgründe
gab.
Wir
vermissten
ihn,
seine
Musik
und
seinen
brennenden
Hut...
Aber
so
ist
das
Leben;
immerhin
sendete
er
eine
Videobotschaft
und
versprach,
im
nächsten
Jahr
wieder
die Höhle mit seiner Anwesenheit zu beehren.
Den
Schlusspunkt
unter
ein
umwerfendes
Festival
setzten
Agalloch
aus
den
USA.
Warum
die
Bühne
vorher
durch
einen
Vorhang
verhüllt
werden
musste,
hat
sich
uns
nicht
erschlossen;
aber
wie
müssen
ja
nicht
alles
verstehen;
der
Auftritt
jedenfalls
war
großartig.
Über
die
Musik
müssen
wir
keine
erklärenden
Worte
verlieren;
seit
2016
eigentlich
getrennt,
spielte
man
in
Balve
erneut
zusammen
auf
und
setzte
damit
gar
keinen
Schlusspunkt,
sondern
ein
fettes
Ausrufezeichen
hinter
ein
erneut
großartiges,
familiäres
Festival.
Wir
Ruhrgesichter
sagen
artig
DANKE
für
die
gute
Zeit
an
alle
Künstler,
Prophecy
und
die
vielen
tollen
Menschen, die wir (wieder-)getroffen haben.
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