Showkritik urbanatix: time to play
Street Art & Artistik vom Feinsten
Mehrfach
hörten
wir
auch
in
diesem
Jahr
im
Publikum
die
ausgesprochene
Sehnsucht
zurück
zu
„Urbanatix
in
der
Jahrhunderthalle“,
doch
in
der
Gruga
ist
es
auch
schön:
Urbanatix
hat
es
in
diesem
Jahr
geschafft,
ein
paar
kleine
Raumnutzungsfehlerchen
aus
dem
Vorjahr
nicht
zu
wiederholen
und
die
Grugahalle
perfekt
für
die
einzigartige
Street
Art
Show
zu
nutzen.
Statt
des
Stegs
aus
dem
Vorjahr
gab
es
diesmal
eine
Vorbühne
und
große
LED-Wände:
Zumindest
der
erwachsene
Teil
des
Publikums
(die
zahlreich
anwesenden
kleineren
Kinder
hatten
hingegen
Schwierigkeiten,
ausreichend
gut
zu
sehen)
hatte
somit
perfekte
Sicht
auf
das
spektakuläre
Geschehen
und
konnte
von
der
vielköpfigen
Urbanatix
Crew
mit
der
brandneuen
Show
„time
to
play“
auch
in
diesem
Jahr
restlos
begeistert
werden,
ohne
noch
wie
im
Vojahr
Tage
später
mit
einem
verrenkten
Hals
herumzulaufen.
Über
zwanzig
Zentimeter
zusätzliche
Bühnenhöhe
hätte
sich
dennoch
niemand
beschwert,
um
die
oft
„bodennahen“
Nummern auf der Bühne besser verfolgen zu können.
Bei
Urbanatix
trafen
erneut
Street-Artists
aus
dem
Ruhrgebiet
auf
moderne
internationale
Weltklasse-Artistik:
Artist
Rémi
Martin
führte
gekonnt
durch
die
Show
und
in
die
Fantasiewelt
des
von
ihm
dargestellten
Protagonisten,
der
in
seinem
Zimmer
mit
sich
selbst
eine
Party
feiert
und
nicht
erwachsen
werden
will,
stattdessen
die
Welt
durch
Kinderaugen
betrachtet,
eine
Welt
voller
Fantasie,
in
der
Freerunner
sich
die
Stadt
als
Spielplatz
zurückerobern,
Tänzer
ihren
Kindheitshelden nacheifern und Biker ihrem Traum vom Fliegen nachgehen.
Die
auf
eine
Pause
verzichtende
rund
einhundertminütige
Mischung
aus
Ruhrpott
–
Streetart
von
Parkour
über
Tanz
bis
Biking
und
Top-Artistik
funktionierte
gut
und
überraschte
oft,
obwohl
den
zahlreichen
Stammgästen
und
treuen
Fans
einige
Show-Elemente
bereits
ähnlich
aus
dem
Vorjahr
bekannt
waren.
Beim
musikalischen
Medley
rund
um
den
Klassiker
„Forever
Young“
war
das
Publikum
noch
etwas
müde,
wurde
dann
aber
nach
und
nach
von
„Jerry
Trembley“
(aka
Maxim
Poulin)
mit
seiner
absurd-komischen
Performance
aus
der
Weihnachtsträgheit
gelockt.
Auf
dem
Kunstrad
und
mit
viel
Humor
brachte
der
Heavy
Metal
Radler,
der
bereits
2018
beim
„urbanatix:
roadtrip“
dabei
war,
die
Gruga schließlich zum Ausrasten.
Auch
wieder
dabei
und
stets
weltklasse:
Beatboxer
Robeat,
hierzulande
einer
der
besten
seiner
Zunft.
Mit
seiner
dargebotenen
„Radioshow“
zwischen
Modern
Talking
und
Pipi
Langstrumpf
macht
er
viel
Spaß
und
spätestens
beim
Erreichen
seines
„Mitmach-Channels“
war
auch
der
letzte
im
Zuschauerraum
endgültig
feierbereit.
Emilia
Dawiec
begeisterte
mehrfach
als
ausdrucksstarke
Aerial
Artistin.
Großartig
auch
der
Jongleur
Alonso
Barria,
der
in
einem
Glashaus
jonglierte
und
die
Bälle
immer
wieder
gekonnt
zwischen
sich
und
den
Scheiben
einklemmte.
Haben
wir
so
auch
noch
nicht
gesehen.
Das
Publikum
ging
erfreulicherweise
nicht
nur
bei
den
lauten
und
rasanten
Nummern
des
dramaturgisch
gut
gestalteten
Programms
mit,
sondern
blieb
auch
bei
den
leisen,
poetischen
Momenten
vom
Bühnengeschehen
gebannt.
Keine
Rolle
für
den
Erfolg
spielte
ein
ärgerlicher,
aber
temporärer
und
kleiner
Kamera-
bzw.
Übertragungsausfall
auf
die
LED
Wand,
so
dass
Rémi
Martin
kurzfristig
im
Stile
eines
Radioreporters
berichten
musste,
was
auf dem Bühnenboden geschah.
Die
Performance
von
Lucas
und
Natalia
überraschte
das
Kritikerauge
durch
einen
wunderbar
absurden
Humor
und
der
sichtbaren
Beeinflussung
ihrer
Hand
auf
Hand
Akrobatik
durch
das
Show-Wrestling.
Fantastisch
und
eines
unserer
persönlichen Highlights!
Mit
Florian
Zumkehr
kletterte
ebenfalls
ein
„alter
Bekannter“
aus
dem
Vorjahr
erneut
auf
die
bedeutungsvollen
Bretter
und
zeigte
ein
neues
Hand
Balance
Programm.
Abgerundet
wurde
die
diesjährige
Künstlergarde
durch
die
Tumbling
Crew
aus
Dänemark,
die
gemeinsam
mit
der
urbanatix
Parkour-Crew
kreuz
und
quer
über
die
Bühne
flogen
und
bei
einem
der
zahlreichen,
vielköpfigen
„Wimmelbilder“
auf
der
Bühne
Teil
einer
großartig
inszenierten
Kissenschlacht
wurden.
Die
erst
siebzehnjährige
Ausnahme
–
Bikerin
Patricia
Druwen
(derzeit
die
beste
Mountainbike-Slopestylerin
der
Welt)
fiel
leider
krankheitsbedingt
im
urbanatix
Bike-Team
aus.
Der
Auftritt
der
fliegenden
Bikes
unter
der
Leitung
von
Gordon
Brown
war
jedoch
auch
so
einfach
atemberaubend,
soviel
können
wir
Ruhrgesichter als cyclophobe Bewegungslegastheniker versichern.
Auch
die
Tänzerinnen
und
Tänzer
überzeugten
mit
einer
grandios
umgesetzten,
formidablen
Choreographie
von
Natalia
Nowakowski
vor
passenden
Visuals
auf
den
LED
Wänden.
Der
Resonanz
nach
zu
urteilen,
wäre
das
Publikum
bereit
gewesen,
sich
das
qualitativ
in
jeder
Hinsicht
überzeugende,
dynamische
tänzerische
Bühnentreiben
noch
sehr
viel
länger
anzuschauen.
Ebenfalls
überzeugend:
Die
Live
Band
rund
um
den
Gitarristen
und
Sänger
Dennis
Brzoska
und
die
stimmgewaltige
Tänzerin
und
Sängerin
LauRa
(Laura
Cammalleri),
die
mit
ihrem
variablen,
ausdrucksstarken
Gesang
auch
abseits
von
Urbanatix
ihren
Weg machen wird.
Bei
dem
Crossover
urbaner
Street-Art
wirkten
insgesamt
über
fünfzig
Personen
als
Teil
des
Ensembles
in
Tanz,
Parkour,
Artistik,
Livemusik,
Biken
und
hinterließen
ein
restlos
begeistertes
Publikum.
Sie
ernteten
lange
Standing
Ovations.
Als
bucklige
Kritiker
und
notorische
Nörgler
haben
wir
Ruhrgesichter
verzweifelt
nach
echten
Schwachpunkten
in
der
Show
gesucht:
Wir
haben
jedoch
keine
gefunden
und
müssten
uns
mit
unserer
Missbilligung
an
den
Klassenfahrt-
Gedächtnis-Billig-Frikadellen
in
der
Gastro
im
Eingangsbereich
austoben,
das
will
jedoch sicher niemand lesen…
Großes
Lob
an
das
Kreativteam
rund
um
den
Urbanatix
Initiator
und
Regisseur
Christian
Eggert,
der
das
Projekt
2010
gründete
(und
an
den
Frikadellen
sicherlich
unschuldig
ist),
sowie
an
das
gesamte
Ensemble:
Urbanatix
hat
auch
nach
so
vielen
Jahren
eine
ganz
eigene,
besondere
Atmosphäre,
die
erneut
niemanden
in
der
Grugahalle
kalt
gelassen
hat.
Der
Urbanatix
-
Besuch
ist
unbedingt empfehlenswert und aus der Kategorie: „Muss man gesehen haben“.
Alle aktuellen Infos und Tickets finden sich unter
www.urbanatix.de
© Foto: Eva Berten
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